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1 - Marschen an der Unterelbe

Marschen an der Niederelbe.
Unterhalb von Hamburg liegen zu beiden Seiten der Unterelbe die im ursprünglichen Urstromtal des Stromes durch Sedimentation aufgewachsenen Flußmarschen.
Durch hohe Deiche sind die Marschen gegen Überflutungen geschützt; in der Wilstermarsch liegen mit NN -3,50m die tiefst gelegenen Landflächen Deutschlands.
Von Nord nach Süd liegen rechts des Stromes:
die Wilstermarsch, die Kremper Marsch, die Seestermüher Marsch und die Haseldorfer Marsch.
Nördlich der Wilstermarsch schließt sich die Seemarsch in Dithmarschen an.
Links des Stromes erstrecken sich die Marschgebiete Das Alte Land, Land Kehdingen und Land Hadeln.

Bildrechte: Verlag Schöning & Co. + Gebr. Schmidt, Lübeck

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1903 - Boßeln im Winter auf den gefrorenen Ländereien - ein Sport in den Marschen

1903 Boßeln im Winter auf den gefrorenen Ländereien - ein Sport in den Marschen
Ein besonderes Wintervergnügen in den Marschen bietet der Boßelsport mit „Lüch op un fleu herut“.
Der Kloot (eine mit Bleibohrungen beschwerte Holzkugel) wird mit unterschiedlicher Wurftechnik (zumeist aber dem „Schunken“) über die gefrorenen Marsch-Beete der Wiesen und Weiden getrieben. Erst wo nach dem „Trüll“ die Bossel liegen bleibt, setzt der nächste Werfer an. Nach dem Sportgerät, dem Kloot, nennt man diesen Sport neben Boßeln auch Klootschießen.
Siehe auch den alten Zeitungsartikel (Bild 3).
Tradition hat heute in der Wilstermarsch auch das sogenannte Standbosseln und das Straßenbosseln.

Bildrechte: Verlag v. Carl Kuskop, Wilster

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1922 - ff Marschen-Kalender

Marschen-Kalender
Der Marschenkalender wurde beginnend mit dem Jahrgang 1922 jährlich heraus gegeben;
wieviele Jahrgänge es gab, ist noch nicht ermittelt.
Herausgeber der Kalender war der in Glückstadt wohnhafte Schriftsteller Fritz Lau (* 10.08.1872 Möltenort, + 05.06.1966 Glückstadt)
Neben dem Kalendarium sowie Gedichten und Novellen schleswig-holsteinischer Dichter und Erzähler enthalten die Kalender auch Berichte zur Heimatkunde- und Geschichte. So auch solche zur Schleswig-Holsteinischen Erhebung in den Jahren 1848 bis 1850; beispielweise zu dem Gefecht bei Süderstapel am 08.09.1850 oder dem Handstreich auf Tönning am 29.09.1850.
Besonders interessant sind auch die Werbeanzeigen wilsteraner Geschäfte; von den mit Annoncen vertretenen Geschäften besteht heute (2020) nur noch das Textilgeschäft REESE Moden.

Herausgeber: Fritz Lau
Druck und Verlag von Johann Schwarck, Wilster

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1891 - und 1892 Geschichte der holsteinischen Elbmarschen

Geschichte der holsteinischen Elbmarschen
zwei Bände
Erster Band: Von der Entstehung der Marschen bis zu ihrem Übergange an die Könige von Dänemark, 1460
Zweiter Band: Von dem Übergange der Marschen an die Könige von Dänemark, 1460, bis zur Gegenwart (1892)
447 Seiten bzw. 516 Seiten plus Register

Verfasser: Prof. Dr. D. Detlefsen

Neudruck Kiel 1976; Verlag Bernd Schramm

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1942 - Nortorf - typischer Bauernhof der Wilstermarsch in Kuskoppermoor

1942 Nortorf -  typischer Bauernhof der Wilstermarsch in Kuskoppermoor
Einen sehr schönen Bauernhof aus der Wilstermarsch, ein Husmannshus mit Kreuzgiebel (für den vorderen Wohnteil), zeigt die Abbildung.
Das Haus ist in seiner äußeren Form sehr gut in seiner klassischen Form erhalten. Es steht auf hoher Warft (ein künstlich aufgeschütteter Hügel), ein Beleg dafür, daß dieser Siedlungsplatz schon vor der Eindeichung der Wilstermarsch genutzt wurde.
Bedeutung des Namens:
Kuskoppermoor ist im Jahr 1277 erstmals erwähnt als "kukescope".
"Kuke" steht für Kukuk (Kuckuck), offenbar ein Personenname.
"cop" steht für Spitze oder Kopf/Haupt und bezeichnete vermutlich eine geringe Bodenerhebung, welche aus der Marsch mit ihrem hohen Grundwasserstand und ihren Blänken herausragte und daher insofern von Bedeutung war. Diese Endung bei Örtlichkeitsbezeichnungen findet sich vielfach in den Marschen und stammt aus der Zeit der holländischen Kolonisation der inneren Marschen. Beispiele sind u.a.: Bischof (biscopes), Dodenkop, Elskop, Roßkop, Grevenkop.
Kuskoppermoor = Moor bei der Bodenerhebung (evtl. Wohnplatz) des Kukuk!

Bildrechte: Verlag Carl Kuskop, Wilster

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2021 - Alt-Wilster Kalender

Alt-Wilster Kalender 2021
Rechtzeitig vor Weihnachten und dem Jahreswechsel ist der neue Kalender im Handel!
Der großformatige Alt-Wilster-Kalender zeigt wieder dreizehn Motive mit unverwechselbarer Ausdrucksstärke und gibt interessante Einblicke in das frühere Straßenbild und Leben in der Stadt Wilster.
Vorschau und Bestellung unter: http://www.alt-wilster.de/Kalender1.html
Es ist in bewährter Weise wieder ein sehr interessanter Kalender mit wunderbaren und aus vielen Jahrzehnten stammenden Fotografien. So richtig etwas, um das ganze Jahr hindurch Wilsteraner und Buten-Wilsteraner (so wie den Begründer der Heimatseite mein-wilster) zu erfreuen!

Das Vorblatt zeigt vor dem Nord-Portal der Kirche St. Bartholomäus die nach dem deutsch-französischen Krieg von 1870/71 gepflanzten "Friedens-Eichen" und das zwischen ihnen im Mai 1911 - also 40 Jahre nach dem Krieg - eingeweihte und aus großen Findlingen errichtete Denkmal zur Erinnerung an den Frieden 1871
Das Denkmal wurde Mitte der 1950er Jahre in den Stadtpark versetzt, wo es heute noch steht.

Anmerkung: Robert Friedrichs macht sich seit Jahren dadurch verdient, dass er alte Foto aus der Sammlung seines Großvaters Werner Behning als Repros alter Postkarten oder mittels des Alt-Wilster-Kalender interessierten Heimatfreunden anbietet. Wer diese oder von den Originalnegativen gezogene Fotografien erwerben möchte, den verweisen wir auf die Seite Alt-Wilster




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1936 - Schleuse am Kasenort

1936 Außenhaupt der Schleuse am Kasenort (Bild 1 und 2)
Die Mündung der Wilsterau in die Stör war im Zusammenhang mit dem 1926 erfolgten Neubau der Schleuse am Kasenort verlegt worden.
Die neue erstellte Schleuse hat im Bereich ihrer Tore eine Durchfahrtsbreite von 7,00 m.
Das Binnenhaupt der Schleuse war seit dem Niedergang der Schifffahrt Mitte der 1960er mehrere Jahrzehnte lang funktionsuntüchtig und wurde erst in letzter Zeit in Folge des vorbildlichen Wirkens eines Fördervereins wieder hergestellt.
Die am Deich der Stör entlang laufende Straße - gleichzeitig Deichverteidigungsweg - überbrückt im Bereich der Schleuse die Wilsterau mit einer Klapp-Brücke (Bild 3).
Vom Außenhaupt der Schleuse kann man die mächtige Hodorfer Mäanderschleife der Stör gut überblicken (Bild 4). Das Bild verdeutlicht, weshalb die frühe sächsische Bevökerung der Marschen den Fluß als Store (das heißt: die Große) bezeichnete.

Bild 1, 3 und 4: Bildrechte nicht bekannt
Bild 2: Bildrechte: Robert Friedrichs, Wilster - Sammlung Werner Behning
Anmerkung: Robert Friedrichs macht sich seit Jahren dadurch verdient, daß er alte Foto aus der Sammlung seines Großvaters Werner Behning als Repros alter Postkarten oder mittels des Alt-Wilster-Kalender interessierten Heimatfreunden anbietet. Wer diese oder von den Originalnegativen gezogene Fotografien erwerben möchte, den verweisen wir auf die Seite Alt-Wilster

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1922 - Reklame Annoncen der Firmen J.P.T Andersen und Carl Göttsche

Reklame Annoncen der Firmen J.P.T Andersen und Carl Göttsche
Beide Firmen bestehen heute nicht mehr.
Das Textilhaus Andersen war lange Zeit das größte derartige Geschäft in Wilster und bestand bis in die 1980er Jahre. Seine Telefonnummer lautete im Jahr 1922 einprägsam 100
Das am Markt stehende große Geschäftshaus der damaligen Firma Andersen wird heute anderweitig genutzt.
Das "Spezialhaus in Steingut, Porzellan und Kristallwaren" von Carl Göttsche im Haus Deichstraße 11 bestand bereits in den Jahren nach 1945 nicht mehr.

Anmerkung: Die Annoncen sind abgedruckt im Marschen-Kalender 1922
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1922 - Reklame Annoncen der Firmen Wilhelm Reese - und Thams & Garfs

Reklame Annoncen der Firmen Wilhelm Reese - und Thams & Garfs
Von den beiden Firmen besteht heute nur noch Reese Moden; es ist eines der wenigen von den noch vor einigen Jahrzehnten in großer Anzahl in der Stadt Wilster vorhanden gewesenen  Einzelhandelsgeschäfte. Es konnte sich mit innovativen Ideen sehr erfolgreich in dem seit vielen Jahren immer härter werdenden Verdrängungswettbewerb behaupten. Die Stadt Wilster und deren Einwohnerschaft dürfen sich glücklich schätzen, Reese-Moden am Ort zu haben.
Die Filiale des "Hamburger Kaffee-Lager Thams & Garfs" im Haus Deichstraße 7 bestand bis in die 1970er Jahre.

Anmerkung: Die Annoncen sind abgedruckt im Marschen-Kalender 1922
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1977 - Stör zwischen Heiligenstedten und Groß Kampen

1977 Stör zwischen Heiligenstedten und Groß Kampen
In großen Schleifen windet sich die Stör durch die ebenen Marschen. Bei Kasenort (die Schleuse Kasenort liegt rechts knapp außerhalb des Bildes) bildet sie sogar mit der Hodorfer Schleife einen nahezu geschlossenen beeindruckenden Mäander.
Links des Flusses erstreckt sich die Kremper Marsch, rechts des Flusses die Wilstermarsch.
Im Vordergrund ist die 1967 in Betrieb genommene Klappbrücke bei Heiligenstedten zu erkennen.
Etwa in Bildmitte ist am rechten Ufer der Stör das Mündungsschöfwerk der von rechts kommenden Bekau zu erkennen.
Am oberen Bildrand erstreckt sich die Elbe; jenseits des breiten Stromes ist das Niedersächsische Ufer auszumachen.

Bildrechte: Foto Kaack, Itzehoe

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1992 - Die Anfänge des Deichbaus in Schleswig-Holstein

1992 Die Anfänge des Deichbaus in Schleswig-Holstein
Die Marschen in Schleswig-Holstein wären in ihrer heutigen Form nicht besiedelbar, wenn es den durch den Deichbau bewirkten Schutz vor Tidehochwasser und Sturmfluten nicht gäbe.
Wie für keine andere Region gilt dieses mehr als für die Wilstermarsch, von welcher ausgedehnte Flächen jeden Tag zweimal schon bei normalem Tide-Hochwasser 5,00 m hoch überflutet würden.
Das Buch stellt in sehr anschaulicher Weise Anfang und Entwicklung des Deichbaues vor.
Die ältesten Deichuntersuchungen in Schleswig-Holstein wurden 1932/33 in Büttel durchgeführt (Bilder 2 und 3)
96 Seiten
Verfasser: Hans Joachim Kühn
erschienen in der Schriftenreihe "Kleine Schleswig-Holstein-Bücher", Band 42
Herausgegeben von den Provizial-Versicherungen, Kiel
ISBN 3-8042-0561-5
Westholsteinische Verlagsanstalt Boyens & Co., Heide

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1995 - Totale über die Stadt Richtung Dammfleth

1995 Totale über die Stadt Richtung Dammfleth
Blick vom Riesenrad auf dem Wilster Jahrmarkt in Richtung Dammfleth.
Die St. Bartholomäus Kirche wird von den Strahlen der hoch stehenden Sonne beschienen.
Im Hintergrund links die beiden im Rahmen der Stadtsanierung im sogenannten Sanierungs-Ausweichgelände errichteten Hochhäuser, welche so gar nicht in die Silhouette der kleinen Marschen- Stadt passen wollen.
Rechts im Vordergrund ist das Pastorat am Markt gut erkennbar.

Bildrechte: Peter J. von Holdt, Tungeln

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Verein Boßel-Verein BV Wilster

Anstecknadel des BV Wilster von 1894
Der alte Norddeutsche Sport des Boßeln wird in der Wilstermarsch seit vielen Jahrzehnten mit Begeisterung in den Boßel-Vereinen Wilster und Brokdorf sowie seit einiger Zeit auch wieder in Beidenfleth betrieben.
In früheren Zeiten war das Klootschießen ein besonderes Wintervergnügen in den Marschen; da hieß es dann „Lüch op un fleu herut“.
Der Kloot (eine mit Bleibohrungen beschwerte Holzkugel) wird mit unterschiedlicher Wurftechnik (zumeist aber dem „Schunken“) über die gefrorenen Marsch-Beete der Wiesen und Weiden getrieben. Erst wo nach dem „Trüll“ die Boßel liegen bleibt, setzt der nächste Werfer an. Nach dem Sportgerät, dem Kloot, nennt man diesen Sport neben Boßeln auch Klootschießen.
Tradition hat heute in der Wilstermarsch auch das sogenannte Standbosseln und das Straßenbosseln.

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1990 - Gewässer Kudensee, Dorf Kuden auf der Dithmarscher Geest

1990 Gewässer Kudensee
Nach dem Gewässer Kudensee hat die heutige gleichnamige Wilstermarsch-Gemeinde Kudensee ihren Namen, denn sie grenzte an den früher bedeutend größeren See, welcher heute mit seinen Randbereichen nicht ganz 40 Hektar groß ist.
Abbildung 1: Blick über das auf dem Rand, dem Klev, der Geest gelegene Dorf Kuden auf den Kudensee in der weiten ebenen Marsch. Obwohl bereits in Dithmarschen gelegen, wird der Bereich des Sees bis an den Klev hier als zum Landschaftsraum der Wilstermarsch gehörend betrachtet.
Der am oberen Bildrand erkennbare Nord- Ostsee Kanal bildet die kommunale Grenze zwischen den Kreisen Dithmarschen und Steinburg.
Als nacheiszeitlich der Meeresspiegel erheblich anstieg, wobei zugleich durch Sedimentation die Marschen entstanden, bildete das Meer durch Abrasion des Klev mit Teilen des sandigen Materials Strandwälle (die so genannten Donns) aus.
Die Donns sowie aufwachsende Moore bewirkten das Entstehen einer weitgehend abflußlosen Senke zwischen Geest, Donn und Moor, in welchem der früher bedeutend größere Kudensee entstand.
Vom Kudensee aus bildete sich wegen des durch Donn und Moor versperrten Abflusses ein parallel zum Geestrand verlaufendes Abflußgerinne – die Walburgsau bzw. Burger Au – in nordöstlicher Richtung aus, welche in die Wilsterau / Holstenau mündete. Die Burger Au war bis zum Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals und der damit einhergehenden endgültigen Trennung der Flußgebiete das bedeutendste Nebengewässer der Wilsterau, nachdem bereits ab 1870 durch den Bau der Schleuse Bebek der gewöhnliche Abfluss unterbrochen war. Die immer mal wieder vertretene Ansicht, wonach die Burger Au der Oberlauf der Wilsterau gewesen sei, ist unzutreffend.
Abbildung 3: Der in Dithmarschen gelegene Ort Kuden auf dem Rand der Geest ist der Namensgeber für den Kudensee.

Bildrechte: Stramm Verlag, St. Michaelisdonn
Reg. mein-wilster 1371 AK
Reg. mein-wilster 1372 AK

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1920 Fischer auf dem Kudensee

1920 Fischer auf dem Kudensee
Obwohl bereits in Dithmarschen gelegen, wird hier der Bereich des Sees und die angrenzende Niederung bis an den Klev betrachtet als zum Landschaftsraum der Wilstermarsch gehörend. Der Nord- Ostsee Kanal bildet weitgehend die kommunale Grenze zwischen den Kreisen Dithmarschen und Steinburg.
Der 1895 in Betrieb genommene Nord-Ostsee Kanal trennt die Ortschaft Kudensee von dem namensgebenden Gewässer Kudensee, welcher noch im Jahr 1700 etwa 500 Hektar groß war. Nach dem 1765 erfolgten Bau des Kudenseer Kanals und der damit verbesserten Entwässerung schrumpfte er auf etwa ein Drittel seiner vorherigen Größe. Aktuell hat der Kudensee nur noch eine Größe von etwa 40 Hektar; der maximal nur 1,20 tiefe See ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Fischerei auf dem See wurde von alters her betrieben; noch in den Jahren nach dem II. Weltkrieg war der Kudensee an einen Berufsfischer verpachtet. Weil die Nutzung offenbar nicht ergiebig genug war, kam sie jedoch bald danach zum Erliegen.
Der Kudensee ist in der Region der letzte von vormals mehreren Flachseen, deren Entstehung ähnlich verlief. Als nacheiszeitlich der Meeresspiegel erheblich anstieg, wobei zugleich durch Sedimentation die Marschen entstanden, bildete das Meer durch Abrasion des Klev mit Teilen des sandigen Materials Strandwälle (die so genannten Donns) aus. Die Donns sowie aufwachsende Moore bewirkten das Entstehen einer weitgehend abflußlosen Senke zwischen Geest, Donn und Moor, in welchem der früher bedeutend größere Kudensee entstand.
Vom Kudensee aus bildete sich wegen des durch Donn und Moor versperrten Abflusses ein parallel zum Geestrand verlaufendes Abflußgerinne – die Walburgsau bzw. Burger Au – in nordöstlicher Richtung aus, welche in die Wilsterau / Holstenau mündete. Die Burger Au war bis zum Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals und der damit einhergehenden endgültigen Trennung der Flußgebiete der bedeutendste Nebenfluß der Wilsterau, nachdem bereits ab 1870 durch den Bau der Schleuse Bebek der gewöhnliche Abfluss unterbrochen war. Die immer mal wieder vertretene Ansicht, wonach die Burger Au der Oberlauf der Wilsterau gewesen sei, ist unzutreffend.

Bildrechte: Carl Kuskop, Wilster
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1717 - Geographische Darstellung der Weihnachtsflut

1717 Geographische Darstellung der Weihnachtsflut
Die Weihnachtsflut vom 25. Dezember 1717 war eine der verheerendsten Sturmfluten an der deutschen Nordseeküste.
Das Wasser überraschte die Menschen völlig. Der Wind hatte einige Tage aus Südwest geweht, flaute dann am Heiligen Abend ab und drehte auf Nordwest. Mitten in der Christnacht aber nahm der Wind wieder zu und blies mit großer Macht das Wasser gegen die Küsten und Deiche sowie in die Mündungen der Flüsse.
Das Wasser stieg so hoch, wie es die Menschen bis dahin noch nie erlebt hatten. Es kam zu unzähligen Deichbrüchen und die Marschen wurden so hoch überschwemmt, dass teilweise nur noch Bäume und Dächer von Häusern aus den Fluten herausschauten.
Wohl über 12.000 Menschen sowie sehr viel Vieh ertranken. Tagelang saßen die Überlebenden auf den Dächern ihrer Häuser inmitten der tobenden Wellen.
Auch nachdem die Wasserstände allmählich fielen, war die Versorgung von Mensch und Vieh schwierig. Lebensmittel und Getreide waren fortgeschwemmt. Die Wege waren unpassierbar.
Auch in der Folgezeit litten die Menschen große Not, denn das Meerwasser hatte die Böden versalzen und deren Fruchtbarkeit beeinträchtigt.
Einen Eindruck von der Katastrophe vermittelt die vorgestellte Karte
"Geographische Vorstellung der jämmerlichen Wasser-Flut in Nieder-Teutschland, welche den 25. Dec. A° 1717, in der heiligen Christ-Nacht, mit unzählichen Schaden, und Verlust vieler tausend Menschen, einen großen theil derer Hertzogth. Holstein und Bremen, die Grafsch. Oldenburg, Frislandt, Gröningen und Nort-Holland überschwemet hat."
edirt von Ioh. Bapt. Homann Der Röm. Keis. Mai. Geogr. in Nürnberg.
Die bereits 1718 gestochene Karte zeigt die Küstenregion der Nordsee von Dokkum in der niederländischen Provinz Friesland bis zur Nordfriesischen Inseln Föhr.
Oben links zeigt eine Nebenkarte die Gebiete im Bereich der Zuiderzee in Nord-Holland.
Die bei der infernalischen Katastrophe überfluteten Gebiete sind grün koloriert. Eingezeichnet sind Deiche und einige der Deichbruchstellen sowie besonders spektakuläre Geschehnisse.
Rechts befindet sich in einer Kartusche ein Bericht von dem Geschehen; dieser Bericht kann in der unten aufrufbaren Datei nachgelesen werden.
Zentral stellt die Karte in eindringlicher Weise das Geschehen dar.
Zürnende Götter verwüsten das Land. Der Meeresgott Poseidon mit seinen wasserspeienden „Seepferden“ verkörpert die Gewalt, hinter ihm überzieht Boreas, der Gott des Nordwindes, Meer und Land mit Gewitter, Schnee- und Regenstürmen.
Nur noch Dächer der Häuser und Kirchtürme ragen aus den Fluten, in denen Menschen ertrinken.
Rechts am Bildrand trauert die Göttin Tyche um die Toten und das verwüstete Land.
Am unteren Rand der Karte zeigen Einschübe technische Details.
- Darstellung eines Deichbruchs
„Vorstellung einer Bracke oder Durch-Bruch eines Damms dadurch daß Landt von innen überschwemmet wird.“
- Darstellung einer Schöpfmühle
„Eine Wassermühle durch welche vermittelst des Windts das Wasser auß dem Landt durch die Schleussen gemahlet wird.“ (Anm. Die abgebildete Konstruktion ist phantastisch und nicht verwendungsfähig)
- Darstellung eines Sieles, der Sieltore und der hochgelegten zwischen Dämmen geführten Wettern
„a Eine Schleuse von Innen,
b zwey Thieren, so sich bey gefaltenen Wasser durch das von Innen gesammelte Wasser von sich selbsten Eröffnen,
c ein erhöhter Graben“ (Anm. Eine Wettern)
„1 Eine Schleuse oder Sylle von Aussen.
2 Die zwei Thüren, so vom hohen Wasser oder Fluth
3. Zugeschoben wird“

Anmerkung: Das in Bild 3 vorgestellte Exemplar der Karte ist Eigentum des Begründers dieser Heimat Seite

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1896 - - 1981 Adolf Sievers - Lehrer, Rektor, Schriftsteller, Dichter und Heimatfreund

Adolf Sievers * 19.04.1896 + 10.04.1981
Lehrer, Rektor, Schriftsteller, Dichter und Heimatfreund

Nach seiner Ausbildung zum Lehrer trat Adolf Sievers 1920 seine erste Stelle an der Volksschule Wilster an, wo er bis 1939 unterrichtete. Danach wirkte er an der Mittelschule Wilster, um dann von 1943 bis 1946 an der Dorfschule in Brokdorf zu wirken. 1946 wurde er Rektor an der wieder eröffneten Volksschule Wilster, deren Gebäude einige Zeit als Lazarett genutzt worden waren. Die Funktion des Rektors dieser Schule übte er aus bis zu seiner mit dem 31.03.1962 erfolgten Pensionierung.
1946 hatte er in Wilster eine der Ersten Volkshochschulen Schleswig-Holsteins gegründet, welche er viele Jahre leitete.
Adolf Sievers engagierte sich auch schriftstellerisch.
So gab er im August 1929 im Auftrage des Heimatvereins für die Wilstermarsch den Sammelband Ut de Masch heraus. Gedruckt in der Wilsteraner Buchdruckerei Schwark bringt das Werk auf 160 Seiten für die Marschen und die dort lebenden Menschen typische „Gesichen, Geschichen un Leeder“ verschiedener Literaten.
Daneben verfaßte Adolf Sievers mehrere in plattdeutscher Sprache gehaltene Theaterstücke; von welchen die folgenden zur Aufführung gelangten:
Lena Ellerbrook: Een dramatisch Gedich in dree Akten.
Gedruckt in der Wilsteraner Buchdruckerei Schwark
De Ol (Komödie in 3 Akten)
Hampelmann (Komödie in 3 Akten)
Henneke Wulf
De Rathuusdör
Uns Hergott sin Kark
De Reformatschon in Wilster 1523
Außerdem schrieb er eine Vielzahl unveröffentlichter Werke sowie eine große Anzahl in Zeitungen verbreiteter Aufsätze und Gedichte.
Weiterhin in hochdeutscher Sprache
die Novelle "Paul Raser"; die phantastischen Geschichten "Träume" und die Kindergeschichten „Tuk! Tuk! Geschichten aus dem Geflügelhofe“
Als Besonderheit ist noch zu nennen das 1934 von Adolf Sievers verfaßte umfangreiche Buch über das Reserve Infanterie Regiment 93, in welchem er selbst gedient hatte.
Gedruckt in der Buchdruckerei von Johannes Schwarck Söhne, Wilster in Holstein
exakter Titel: R.I.R.93 - Geschichte eines Regiments im Weltkriege - Im Auftrage des Vereins ehemaliger Kameraden des Res.-Inf.-Reg. 93 zu Berlin im Reichsbund 4. Gardisten
Bearbeitet und herausgegeben von Adolf Sievers, Leutnant d.R. im R.I.R. 93
Auf 300 Seiten schildert der Autor mit sehr vielen Details chronologisch und akribisch die Geschichte des Regiments R.I.R. 93 und ehrt auf zusätzlichen 68 Seiten gegliedert nach den militärischen Strukturen und Einheiten die Gefallenen namentlich und unter jeweiliger Nennung ihres Namens, des Dienstgrades, des Geburtstages, des Todestages, der Todesart und des Sterbeorts.

Die Stadt Wilster ehrte ihn für seine Verdienste mit der Benennung des Adolf-Sievers-Weg.

Der Begründer (Peter J. von Holdt) dieser Heimat-Seite erinnerte sich gerne an Adolf Sievers, mit dem er politische Überzeugungen teilte und der, wie er selbst, Mitglied war im Ortsverband Wilster der FDP.

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1903 - Boßeln im Winter auf den gefrorenen Ländereien

1903 Boßeln im Winter auf den gefrorenen Ländereien
Ein besonderes Wintervergnügen in den Marschen bietet der Boßelsport oder das Klootschießen mit „Lüch op un fleu herut“.
Der Kloot (eine mit Bleibohrungen beschwerte Holzkugel) wird mit unterschiedlicher Wurftechnik (zumeist aber dem „Schunken“) über die gefrorenen Marsch-Beete der Wiesen und Weiden oder aber am Strand der Elbe entlang getrieben. Nach dem Sportgerät, dem Kloot, nennt man diesen Sport neben Boßeln auch Klootschießen.
Der Boßelsport erfreute sich in der Wilstermarsch einer großen Beliebtheit. Zu dem zunächst ausschließlich durchgeführten Klootschießen, nämlich dem Werfen der unterschiedlich groß und schweren Boßelkugeln, kommt heute auch das Straßenboßeln hinzu.
Beim Feldkampf, bei dem die Bosselkugel über eine bestimmte Wettkampfstrecke geworfen wird, treten zwei Mannschaften mit jeweils sieben Werfern gegeneinander an. Erst wo nach dem „Trüll“ der Kloot liegen bleibt, setzt der nächste Werfer an. Es kommt bei jedem Werfer daher nicht darauf an, einen möglichst weiten Wurf zu erzielen, sondern den Kloot so zu werfen, dass er nach dem Aufschlagen noch möglichst weit "trüllen" (springen und rollen) kann. Die infolge der Beschaffenheit des Geländes bestehende Unberechenbarkeit über den Ausgang eines jeden Wurfes macht den Feldkampf so reizvoll. Weiten von bis zu 150 Metern können dabei mit dem 475 Gramm schweren Kloot erzielt werden. Der Kloot für die Männer ist eine durch Bleibohrungen beschwerte Holzkugel mit 58 mm Durchmesser, derjenige für Jugendliche ist 375 g schwer und hat einen Durchmesser von 55 Millimeter. Nach Durchführung der vereinbarten Durchgänge siegt die Mannschaft, welche die meisten Schoet erzielt hat. Ein Schoet wird erzielt, wenn die Bossel der Gegner nach zwei Würfen hinter der eigenen Kugel liegen bleibt. Bei Gleichstand an Schoet entscheidet die nach dem jeweils letzten Wurf jeder Mannschaft erzielte Weite den Feldkampf.
Angefeuert werden die Werfer von den Zuschauern, welche als Käkler und Mäkler bezeichnet werden.
Tradition hat heute in der Wilstermarsch auch das sogenannte Standbosseln und das Straßenbosseln.

Bildrechte: Carl Kuskop, Wilster
Anmerkung: Die Fotos stammen aus einem alten Zeitungsbericht (vgl. Bild 4)

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1910 - Fußweg und Katen am Audeich

1910 Fußweg und Katen am Audeich
Der „Audeich“ an der Ende des Mittelalters im Jahre 1483 zur Verbesserung der Entwässerung der im Ecklaker und Neuendorfer Gebiet gelegenen Marschen gegrabenen „Sielwettern“ (heute Teilstrecke der Wilsterau) lag ursprünglich außerhalb der Stadtgrenzen.
Der Bau der Sielwettern verschlechterte die Möglichkeiten für die Schiffahrt im Stadtarm der Au, weshalb Ende des 16. Jahrhunderts zum Aufstauen des Wassers das Schott (an der Schottbrücke) gebaut wurde.
Links stehen die bäuerlichen Katen von Ruge und Meifort (das Gebäude von Johannes Meifort - Am Audeich 14 - wurde später abgebrochen und im Freilichtmuseum Molfsee wieder aufgebaut)

Bildrechte: C. Günther, Wilster

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1914 - Gehöft in Stördorf

1914 Gehöft in Stördorf.
Die nahe der Flüsse Stör und Elbe unmittelbar an den Deichen befindlichen Gehöfte, so wie hier in Stördorf, stehen zumeist auf Siedlungsplätzen, die bereits vor der Zeit des Deichbaues auf den höher aufgeschlickten Uferwällen begründet wurden. Über lange Zeiträume hinweg waren hier die flußnahen Bereiche durch Sedimentation höher aufgewachsen und weniger durch Überflutung gefährdet.
Im Laufe der Zeit wurden die Siedlungsplätze durch das Aufwerfen von Warften weiter verbessert, bis endlich mit dem Entstehen des Deichwesens ein geschlossener Deichring die Marschen sicherte.
Das abgebildete Gehöft konnte noch nicht näher verortet werden, seine Lage zum Deich läßt vermuten, daß es sich um den Hof 242 (gem. dem Buch „Die Bauernhöfe der Wilstermarsch im Bild“) von Max Frauen handeln könnte.

Bildrechte: Friedrich Schlüter, Wilster

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