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LIANE f Verhandlung vor dem Seeamt am 27.März 1969

Verhandlung der Havarie der LIANE vor dem Seeamt
Die Verhandlung über die Kollision des norwegischen Dampfers TRITON mit dem MS LIANE fand am 27. März 1969 vor dem Hamburger Seeamt statt.
Das Seeamt bescheinigte dem Schiffsführer und Eigner des MS LIANE, Karl Hugo Hein, daß ihn an der Kollision kein schuldhaftes Verhalten traf; der Gutachter des Seeamtes, Konteradmiral a.D. Johannessen, bezeichnete ihn als einen erfahrenen und vorsichtigen Schiffer.
Das Seeamt kam zu folgendem Spruch: „Am 10. Februar 1969 gegen 14:50 Uhr ist das elbaufwärts fahrende norwegische Motorschiff „Triton“ unterhalb Belum mit dem bei der Leuchttonne treibenden Binnenmotorschiff „Liane“ zusammengestoßen. Die „Liane“ ist in zwei Teile zerschnitten worden und gesunken. Die Besatzung ist gerettet worden. Der Unfall ist im wesentlichen darauf zurückzuführen, daß die „Triton“ mit zu hoher Fahrt in eine Nebelwand hineingelaufen ist, in der die „Liane“ schräge zum Fahrwasser trieb. Der Seelotse der „Triton“ hat sich insofern schuldhaft verhalten, als er nicht die durch die Umstände gebotene Vorsicht beachtet hat. Die Maßnahmen nach dem Unfall entsprechen der Lage.“
Die Schiffsführung der „Triton“ zu beurteilen, stand dem Hamburger Seeamt nicht zu.
Karl Hugo Hein fuhr die nach der folgenschweren Havarie wieder in ihre Funktionen versetzte "LIANE" bis in das Jahr 1987, wonach er sie dann veräußerte. Er selbst trat im Jahr 1994 seine letzte große Reise an.

Bild 1 zeigt die „LIANE“ in der Kammer der Schleuse am Kasenort; Bildrechte: R. Horstmann, Wilster
Bilder 2 – 4 zeigt einen Bericht aus dem VDK Heft „Deutsche Küstenschiffahrt“ Nr. 8 / August 1969, Verlag Gebrüder Kuhls, Hamburg
die Unterlagen wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Frau Liane Hein, Wilster

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LIANE a Havarie und Untergang am 10. Februar 1969

Havarie und Untergang des wilsteraner Binnenmotorschiffs "Liane" am 10.02.1969
Über viele Generationen hinweg und bis weit in die zweite Hälfte des vergangenen Jahrhunderts hinein prägten die in Wilster mit ihren Fahrzeugen beheimateten Schiffer Handel und Ansehen der Stadt.
Zu den die Schiffer Tradition tragenden Familien fallen uns folgende Namen ein: Bielenberg, Bösch, Brandt, Brügge, Groth, Grünberg, Hasch, Hein, von Holdt, Jürgens, Krumm, Maass, Rosenbaum, Schwabe, Suhl, Tietjen, Ulrich, Umland, Wicht, Winkler (wobei die Aufzählung natürlich nicht vollständig ist).
Von der Wilsteraner Flotte sind viele Geschehnisse belegt – von einem besonders dramatischen Geschehen berichten die Bilder.
Der aus Wewelsfleth stammende und in Wilster wohnhafte Schiffer Karl Hugo Hein (40) hatte in der zweiten Januar Woche des Jahres 1969 mit seinem erst seit einem halben Jahr in seinem Eigentum stehenden Frachtmotorschiff LIANE (335 tons) eine Ladung Tapioka Pellets aus Bremen geholt. Über den Hadelner Kanal von der Weser kommend war er am 10. Februar wieder in die Elbe gelangt. Eben oberhalb von Otterndorf kam in Höhe der Fahrwassertonne S (seinerzeit eine schwarze Spitztonne) plötzlich eine Nebelbank auf mit Sichtweiten von 50 bis 100 Meter, weshalb der Schiffer mit der LIANE außerhalb des Tonnenstrichs ging, die Fahrt aus dem Schiff nahm und es dort treiben ließ. Das Neufelder Kümo TOGO zog innerhalb des Tonnenstrichs fahrend an ihm vorbei und kam rasch außer Sicht.
Zur gleichen Zeit fuhr die zwischen Cuxhaven und Brunsbüttel verkehrende Elbfähre WIKING bei Flut-Tide stromauf, als sie von dem schnelleren 5415 BRT großen norwegischen Motorschiff TRITON (Reederei Wilhelm Wilhelmsen in TØnsberg/Norwegen) überholt wurde. Der Norweger wurde bei der Revierfahrt von einem Seelotsen unterstützt. Die TRITON gab Nebelsignale, welche von der LIANE beantwortet wurden.
Für den Schiffer Karl Hugo Hein und seinen Jungmann Gerd Geißler (19) an Bord die LIANE blieb nur noch Zeit, volle Kraft achteraus zu geben und in aller Eile am Heck das Rettungsboot zu Wasser zu bringen, als die TRITON aus dem Nebel auftauchte und direkt auf sie zuhielt. Eine Kollision war unvermeidlich; sie geschah um 14:50 Uhr. Der Rammstoß der TRITON geschah mit solcher Gewalt, daß sie quer durch die LIANE hindurch lief und diese zweiteilte. Das Vorschiff der LIANE sank unmittelbar nach der Kollision. An dem langsam absackenden Achterschiff hatten sich der Schiffer und sein Jungmann festklammern können, wobei sie von dem eisigen Wasser der Elbe überspült wurden. Einige Habseligkeiten konnten noch geborgen und in das Rettungsboot geworfen werden, bevor auch Karl Hugo Hein und Gerd Geissler von Bord gingen. Wenige Minuten nach der Kollision zeigten nur noch ein paar Luftblasen an, wo die LIANE untergegangen war.
Bild 1 Ausschnitt aus einer Seekarte der Elbe (aus Die Elbe, Verlag Carl Griese, Hamburg)
Bilder 2 bis 4 Untergang der LIANE; Bildrechte nicht bekannt
die Unterlagen wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Frau Liane Hein, Wilster

Nachsatz: Die 1948 gebaute TRITON wurde noch 1969 nach Singapur verkauft, wo sie in APLICHAU umbenannt wurde

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LIANE d Wrack der LIANE im Frühjahr 1969

Havarist MS LIANE im Frühjahr 1969
Das in Wewelsfleth am Ufer der Stör abgesetzte Wrack – besser die beiden Hälften - des MS LIANE und die Verformungen des Rumpfes verdeutlichen, mit welcher Wucht der Rammstoß der TRITON erfolgte (Bilder 1 und 2).
Die Ladung aus dem stärkehaltigen Futtermittel Tapioka-Pellets (ein Produkt aus getrockneter Maniokwurzel) wurde auf das MS GABY umgeladen und von diesem nach Hamburg gebracht.
Die beiden Schiffshälften der LIANE wurden bei der Peters-Werft in Wewelsfleth provisorisch abgedichtet, wonach sie dann im März zur Reparatur zur Johann-Brockmüller-Werft nach Glückstadt geschleppt wurden. Die Bilder 3 und 4 zeigen die beiden Hälften der LIANE im Glückstädter Binnenhafen.
Auf Bild 3 sieht man den Schiffer und Eigner Karl Hugo Hein vor dem abgetrennten Achterschiff und dem dahinter liegenden Vorschiff des Wracks.

Bildrechte nicht bekannt
die Bilder wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Frau Liane Hein, Wilster

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LIANE c Bergung am 10. bis 13. Februar 1969

Bergung des MS LIANE am 10. bis 13. Februar 1969
Das nach dem Rammstoß der TRITON gesunkene MS LIANE war bei der Wilsteraner Schiffergilde „Die Eintracht“ versichert. Unmittelbar nach Bekanntwerden der Havarie hat der tatkräftige Ältermann der Schiffergilde, Willy Jürgens, zusammen mit dem Gildeschreiber Peter Thomsen die Bergung des Havaristen bei der Hamburger Bergungsfirma Ulrich Harms in Auftrag gegeben.
Die riesigen Schwimmkräne MAGNUS III und MAGNUS V der Firma Ulrich Harms machten sich noch am selben Tag auf den Weg zur Unfallstelle. Taucher legten die Stroppen unter die Schiffshälften und schon bald hingen diese in den Stroppen.
Unter Assistenz des Schleppers ARGUS traf der riesige Kran MAGNUS III mit dem gehobenen Vorschiff der LIANE bereits am 12. Februar 1969 in Wewelsfleth an der Stör ein. MAGNUS V mit dem Achterschiff der LIANE folgte am Vormittag des 13. Februar 1969; die Schiffshälften wurden am Löschplatz neben dem Wewelsflether Fährdamm abgesetzt. In Wewelsfleth erfolgten auch die provisorische Abdichtung der Hälften sowie die Bergung von Ladung und Mobilien.

Bilder 1 bis 4 Bildrechte nicht bekannt
die Bilder wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Frau Liane Hein, Wilster

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LIANE e Reparatur im April und Mai 1969

Reparatur des MS LIANE im Frühjahr 1969 in Glückstadt
Auf dem Helling der Werft von Johann Brockmüller in Glückstadt wurden die beiden Hälften des nach einer Havarie mit der norwegischen TRITON in zwei Teile zerschnittenen MS LIANE wieder zusammen gefügt.
Die Bilder 1 und 2 zeigen die Arbeiten an der Außenhaut des Schiffes; an der Backbordseite mußten 6 Meter und an der Steuerbordseite 13 Meter der Außenhaut erneuert werden.
Es versteht sich von selbst, daß sowohl das Logis im Vorschiff als auch die Wohnräume im Achterschiff sowie das Steuerhaus völlig neu hergerichtet werden mußten. Die Tischlerarbeiten wurden von der Glückstädter Jachtwerft Asmus durchgeführt.
Nach mehr als einem Vierteljahr nach der Kollision – eine harte Zeit, in welcher der Eigner keinen Verdienst erwirtschaften konnte – lag dann endlich Ende Mai 1969 die MS LIANE wieder in ihrem Heimathafen am Großen Brook in Wilster.

Bilder 1 bis 4 Bildrechte nicht bekannt
die Bilder wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Frau Liane Hein, Wilster

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LIANE b Untergang und Rettung der Besatzung am 10. Februar 1969

Untergang des MS LIANE und Rettung der Besatzung am 10. Februar 1969
Nach dem Untergang des Motorschiffs MS LIANE ruderten der sich in das Rettungsboot gerettet habende Schiffer Karl Hugo Hein zusammen mit seinem Jungmann Gerd Geißler zu der an der Unfallstelle eingetroffenen Elb-Fähre WIKING hinüber, die sie an Bord nahm.
Auch auf der TRITON war ein Rettungsmanöver eingeleitet worden; sie hatte Anker geworfen und ein Boot wurde zu Wasser gefiert. Das Manöver wurde jedoch gestoppt, als die WIKING bereits zur Hilfeleistung längsseit schor. Die WIKING brachte die Schiffbrüchigen nach Brunsbüttelkoog. Die TRITON setzte ihre Fahrt fort.
Über den Hergang der Havarie liegt der Bericht des Schiffers Karl Hugo Hein vor, in welchem dieser das Geschehnis schildert (Bilder 2 bis 4)

Bild 1 ; Aufgenommen von einem Passagier der Fähre WIKING
Bild 2 – 4 Havarie-Bericht
die Unterlagen wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Frau Liane Hein, Wilster

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LIANE g im Hafen am Brook in Wilster

Die LIANE im Hafen am Brook in Wilster
Die Liegezeiten im Heimathafen in Wilster waren für die Wilsteraner Schiffer zumeist auch verbunden mit Pflegearbeiten an ihren Schiffen.
Von einem Behelfs-Floß aus versieht der Schiffer Karl Hugo Hein sein Binnenschiff LIANE mit einem neuen Überwasseranstrich, während seine Ehefrau Liane an Deck Pflegearbeiten verrichtet (Bilder 1 und 4).
Das stattliche Wohnhaus im Hintergrund (Bilder 2 und 3) links von der Schweinsbrücke steht im Eigentum des Ehepaares Hein.

Bildrechte: André Konietzko, Elmshorn, der die Fotos freundlicherweise für diese Heimat-Seite zur Verfügung stellte

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1979 - Binnenschiff LIANE in der Kammer der Schleuse am Kasenort

ca. 1979 Binnenschiff LIANE in der Kammer der Schleuse am Kasenort
Die Schleuse am Kasenort an der Einmündung der Wilsterau in die Stör ist in den Jahren 1925 / 26 errichtet worden; ihre Vorgängerin lag weiter westlich an einem heute nicht mehr vorhandenen Verlauf der Wilsterau.
Im Hintergrund ist das geöffnete Oberhaupt der Schleuse erkennbar.
In der Schleusenkammer liegt das Binnenschiff „LIANE“ des aus Wewelsfleth stammenden und in Wilster wohnhaften Schiffers Karl Hugo Hein; das Schiff wurde im Jahr 1987 veräußert - die Zeit der kleinen Partikuliere war vorbei; damit endete auch eine für den Wohlstand der kleinen Stadt bedeutsame Epoche.

Bildrechte: Rudolf Horstmann, Wilster

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02 Unvergessene Erinnerung an die Schleswig-Holsteinische Erhebung 1848 gegen Dänemark

Unvergessene Erinnerung an die Schleswig-Holsteinische Erhebung im Jahr 1848 gegen Dänemark.
2008 - Ein Denkmal am Mississippi erinnert an das Geschehen - neu aufgestellter Gedenkstein


Über Jahrhunderte hinweg war der dänische König Landesherr über die Herzogtümer Schleswig und Holstein gewesen. Am 24. März 1848 erhoben sich die deutsch sprechenden Schleswig-Holsteiner gegen Dänemark. Entzündet hatte sich die Erhebung an dem Sprachenstreit und der Interpretation des Vertrages von Ripen 1460 „Op ewich ungedeelt“, dem Anspruch einer untrennbaren Zusammengehörigkeit der Herzogtümer Schleswig und Holstein. Als nach dem Tode des letzten Schauenburgers es zur Wahl König Christians I. von Dänemark zum Landesherrn von Schleswig und Holstein gekommen war, hatte sich dieser in dem Ripener Freiheitsbrief mit den genannte Worten für sich und seine Erben verpflichten müssen, die Unteilbarkeit beider Landesteile anzuerkennen.
Es heißt dort: Wy lawen dat Schleswigk u. Holsten bliewen ewich tosamende ungedelt 1460
(in heutiger Schreibweise: Wir geloben daß Schleswig und Holstein bleiben ewig zusammen ungeteilt.)
Als dieses von Dänemark in Frage gestellt wurde, bewirkte das im Jahr 1848 die Erhebung der deutsch gesinnten Schleswig-Holsteiner. Die sogenanten Eiderdänen hatten am 11. März 1848 in Kopenhagen die Einverleibung Schleswigs in den dänischen Staat verlangt, wodurch sich der Gegensatz der deutschsprachigen Schleswig-Holsteiner zu Dänemark verschärfte. Es kam zur Erhebung!
Über die Dauer von annähernd drei Jahren - in der Zeit von 24.03.1848 bis zum Ende der Erhebung am 01.02.1851 – war Schleswig-Holstein ein selbständiger Staat.
Den bald von Truppen des Deutschen Bundes unterstützen Schleswig-Holsteinern waren zunächst erhebliche militärische Erfolge gelungen. Doch auf Druck der damaligen europäischen Großmächte zogen Preußen und der Deutsche Bund ihre Truppen wieder ab und veranlaßten sogar in der Schleswig-Holsteinischen Armee dienende Offiziere, ihren Dienst zu quittieren. Ein schändliches Geschehen! Preußen hatte am 10. Juli 1849 einen Waffenstillstand und im Namen des Deutschen Bundes am 2. Juli 1850 einen Sonderfrieden mit Dänemark geschlossen - die Truppen rückten wieder ab. In der Folge konnten die im Stich gelassenen und auf sich selbst gestellten Schleswig-Holsteiner den militärisch überlegenen Dänen nicht stand halten. Die Herzogtümer gelangten wieder unter dänische Kontrolle.
Die gescheiterte Erhebung hatte zur Folge, dass an der Erhebung beteiligte Personen als Rebellen und Aufrührer verfolgt wurden und viele daher ihre Heimat verlassen mußten. Viele Veteranen wanderten in die Vereinigten Staaten von Nordamerika aus. Bei ihnen blieb die Erinnerung an das tragische Geschehen und an die verlassene Heimat unvergessen.
Die Feier der fünfzigsten Wiederkehr des Tages der Erhebung konnte 1898 auch in Schleswig-Holstein begangen werden; dieses war möglich geworden, nachdem in der Folge des Krieges von 1865 zwischen Dänemark, Preußen und Österreich die preußische Provinz Schleswig-Holstein entstanden war, welche danach Teil des Deutschen Reiches wurde.
An sehr vielen Orten Schleswig-Holsteins wurden in einer Welle vaterländischer Gefühle Denkmale zur Erinnerung an die Erhebung errichtet und Doppeleichen als Symbol für die Zusammengehörigkeit der Landesteile gepflanzt.
Die Mehrzahl der alten Denkmale wurden in dem Jahrzehnt nach dem II. Weltkrieg dem herrschenden Zeitgeist entsprechend wieder beseitigt. Patriotismus war vielen Menschen obsolet. Auch in Wilster wurde das in der Mitte des Friedhofs in Bischof stehende Denkmal in den 1950er Jahren beseitigt. Dieser Schritt missachtete die Geschichte des eigenen Bundeslandes und verleugnete ein herausragendes Ereignis seiner Historie.

Insbesondere bei den Nachkommen der aus ihrer Heimat vertriebenen Veteranen der Erhebung – der 48er - blieb dieses Ereignis jedoch im Gedächtnis.
Am 30. März 2008 wurde in der im US amerikanischen Staat Iowa am Mississippi gelegenen Stadt Davenport
ein Denkmal an die unvergessenen „48er – Freiheitskämpfer“ gesetzt.
Quelle: HIER Onlinemagazin für Lübeck und Umgebung am 24. März 2008
Dort wird zitiert aus dem Holsteinbuch (USA) Dr. Reppmann:
„Das Ziel war damals: Dem dänischen Despotismus in Bezug auf den jahrelangen Konflikt um die staatliche Zugehörigkeit der damaligen Elbherzogtümer Schleswig und Holstein zu entkommen. Wie festgestellt – ohne Erfolg. Viele dieser „48er“ von Schleswig-Holstein wanderten ins Exil und machten die Mississippistadt Davenport (Iowa, USA) – westlich von Chicago – zu ihrer neuen Wahlheimat. Zum 160. Jahrestag der demokratischen Revolution von 1848 wird dort am 30. März 2008 nun ein großes Denkmal eingeweiht.
Bereits am 24. März 1898 wurde der 50. Jahrestag der Eroberung der dänischen Festungsanlagen im schleswig-holsteinischen Rendsburg gefeiert. Auch im nordamerikanischen Davenport zogen damals rund 1200 Menschen durch die Straßen, um anschließend an der Einweihung eines Gedenksteins teilzunehmen.
Zwei sich kreuzende Eichenzweige umrahmten die in Stein gemeißelte Inschrift:
„Schleswig-Holstein Kampfgenossen 1848 – 49 – 50.
This stone was erected march 24.1898"
(Dieser Stein wurde am 24. März 1898 aufgestellt).
Dieses Denkmal sollte einst die ewige Verbindung zwischen Schleswig und Holstein symbolisieren.
Anfang des 20. Jahrhunderts galt Davenport als „deutscheste Stadt“ im gesamten Mittleren Westen. Nur knapp 20 Jahre später, mit Amerikas Beteiligung am Ersten Weltkrieg, wendete sich das Blatt. In der anti-deutschen Hysterie des Krieges wurde der Stein gelb angemalt, umgestoßen und verschwand eines Tages spurlos auf Nimmerwiedersehen, – wahrscheinlich im Mississippi.
Am Sonntag, 30. März 2008, wird zu Ehren der nie vergessenen „48er - Freiheitskämpfer“ in Davenport ein neues Denkmal gesetzt. Den Festvortrag der feierlichen Zeremonie hält der 1848er-Forscher Dr. Joachim Reppmann.
„Mit der Denkmalseinweihung geht für mich ein Traum in Erfüllung“, sagt der Historiker, der in Flensburg und Northfield, Minnesota (USA) lebt.
Initiatoren der Denkmalssetzung sind die „American/Schleswig-Holstein Heritage Society“ und die „Davenport Schützenpark Gilde“

Ein im Jahr 1898 in einem zeitgenössischen Journal erschienener Artikel (sh. Bild 3) über die Aufstellung des 1898 aufgestellten Denkstein in Davenport kann in der unten aufrufbaren Datei nachgelesen werden.

Bildrechte Bild 4: Dr. Reppmann, Flensburg

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PIRAT - WEEKEND I

PIRAT - WEEKEND I
Das Binnenschiff PIRAT gehörte dem aus Beidenfleth stammenden Wilsteraner Schiffer Willy Schwabe. Dieser hatte bereits als junger Mann das Schiff nach dem tragischen Unfalltod seines Vaters, des Schiffers Wilhelm Schwabe, im Jahre 1931 übernommen. Zuvor hatte er bei seinem Vater Seemannschaft gelernt und danach auf Küstenmotorschiffen seine Berufserfahrungen weiter entwickelt.
Die PIRAT ist 1912 im niederländischen Hoogezand auf der Werft von Hendrik Kroese als 37 BRT große Segel-Schute gebaut worden.
Im Laufe der Zeit ließ Willy Schwabe die Tonnage der PIRAT durch mehrere Umbauten von ursprünglich 70 auf 250 Tonnen erhöhen; gleichzeitig wurde die Motorleistung von 25 PS auf 210 PS gesteigert. Der Name des Schiffes wurde zuletzt von PIRAT in WEEKEND I geändert – dieser natürlich nicht englisch sondern auf Platt gesprochen.
Ende 1984 wurde die PIRAT abgewrackt.
Bestmann, Smutje und Decksjunge auf der WEEKEND I ex PIRAT war über einen Zeitraum von über 50 Jahren Fahrenszeit die Ehefrau des Schiffers, die ebenfalls aus Beidenfleth stammende Helene Schwabe geb. Tenzer. In den ersten sieben Jahren der gemeinsamen Fahrenszeit wohnte das Ehepaar ausschließlich auf seinem Schiff. Danach wurde zunächst in der Allee in Wilster eine Wohnung an Land bezogen und später in dieser Straße auch ein sehr geräumiges Haus erworben. Die Kinder des Ehepaares – vier Töchter – lernten die Schifffahrt von frühester Jugend an kennen. Da nimmt es nicht Wunder, daß drei von Ihnen später selbst Schiffer heirateten.
Bild 1 Die PIRAT bei Eisgang auf der Wilsterau am Bischof im Jahre 1954, Fracht für die Wilsteraner Futtermittel-Werke Günther & Co. transportierend.
Bild 2 Der Schiffer Willy Schwabe an Bord der im Hafen am Brook liegenden PIRAT; dahinter die LIDIA des Wilsteraner Schiffers Hein Bösch.
Bild 3 Der Schiffer Willy Schwabe mit seinen Töchtern Ursula und Liane auf der PIRAT im Ewer-Hafen in Hamburg
Bild 4 Die PIRAT, die Schleuse Lintig im Bederkesa-Geeste-Kanal verlassend.
Der die Elbe mit der Weser verbindende Elbe-Weser-Schifffahrtsweg zwischen Bremerhaven und Otterndorf, bestehend aus der Geeste, dem Bederkesa-Geeste-Kanal und dem Hadelner Kanal, wurde von der PIRAT bzw. späteren WEEKEND I vielmals durchfahren, insbesondere nachdem die Wilsteraner Schiffer wegen der immer schwierigeren Beschaffung von Frachtraten ihren Aktionsradius bis zum Rhein ausdehnen mußten.

Bildrechte: Familie Hein, Wilster
Die Fotos wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Frau Liane Hein, Wilster

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1984 - Brook-Hafen voller Binnenschiffe am 01. Juli 1984

In Wilster beheimatete Binnenschiffe im Hafen am Brook
Es ist gerade einmal wenige Jahrzehnte her, dass - so wie hier am 01. Juli 1984 - der Wilsteraner Hafen am Brook voller Schiffe der Wilsteraner Schiffer lag.
Leider ist dieser imposante Anblick heute schon lange Geschichte, nachdem die ungute Konzentrierung des Warentransportes weg von den Wasserwegen und hin zu den Straßen den Schiffern die wirtschaftliche Grundlage entzog.
Innerhalb eines kurzen Zeitraumes gaben nach und nach alle Wilsteraner Schiffer ihren angestammten Erwerb auf, ihre Schiffe wurden größtenteils verschrottet. Ein trauriges Kapitel auch für die Stadt Wilster.
Von den Wilsteraner Schiffern waren zuletzt nur noch Peter Brandt und dessen Sohn Thorge aktiv, denn ihnen gelang der Umstieg auf die Personenschifffahrt. Dieses nicht nur mit dem die Wilsterau befahrenden AUKIEKER, sondern mit den von Brunsbüttel aus fahrenden Schiffen GERMANIA und NORDSTERN. Aber auch diese Ära endete im Jahr 2013 mit dem Verkauf der beiden letztgenannten Schiffe.
- Bild 1: Hafen am Brook;
links die „WEEKEND“, ex „PIRAT“ (250 t), Eigner Willy Schwabe,
davor die „KASENORT“ (321 t),
Eigner Werner Rogkensack.
In Bildmitte die „LIANE“ (335 t), Eigner
Karl Hugo Hein,
im Hintergrund liegen von links nach rechts:
„NIXE“ (305 t), Eigner
Hans Peter Gruenberg,
„PETER“ (338 t), Eigner Peter Brandt,
"OCEAN" (357 t), Eigner Hans Ulrich.
Leider ist alles längst Geschichte, nur das am rechten Bildrand zu erkennende ehemalige Bunkerboot liegt zum Wohnschiff umgearbeitet noch im Hafen Brook

- Bild 2: Vorn die NIXE, Eigner Hans Peter Gruenberg;
dahinter die PETER, Eigner Peter Brandt;
hinten die OCEAN, Eigner Hans Ulrich
- Bild 3: Bunkerboot HERZOGIN BRIGITTE
- Bild 4: im Vordergrund eine Schute;
links die LIANE, Eigner Karl Hugo Hein;
dahinter die KASENORT, Eigner Werner Rogkensack;
rechts die NIXE, Eigner Hans Peter Gruenberg.

Bildrechte: André Konietzko, Elmshorn, der die Fotos freundlicherweise für diese Heimat-Seite zur Verfügung stellte

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1969 - Kleve - Winter im März - Chaos auf den Straßen

1969 Kleve - Winter im März - Chaos auf den Straßen
Ein heftiger Temperatursturz hatte Mitte März des Jahres 1969 den Winter nach Norddeutschland zurück gebracht.
Eisiger kräftiger Wind aus Nordost bewirkte den Rückgang der Temperaturen auf bis zu minus 15 Grad (örtlich noch kälter). Innerhalb weniger Stunden fiel großräumig bis zu 40 cm Neuschnee (in St. Peter Ording sogar 80 cm Schnee), welcher vom Wind örtlich zu meterhohen Schneeverwehungen zusammengetrieben wurde. Es kam zu Zugausfällen und Straßen wurden blockiert.
Die beiden vorgestellten Fotos vermitteln einen Eindruck von der Situation.
Bild 1 zeigt die Hauptstraße in Kleve am Ortsausgang in Blickrichtung Krummendiek. Das Gebäude rechts ist das der damaligen Schmiede von Theodor Herzberg.
Bild 2 zeigt in Kleve die Straße Sandkuhle in Richtung Huje.
Bild 3 zeigt den Blick vom Geestkamp über die an den Fuß des Klev angrenzende Marsch in Moorhusen; In Bildmitte ist der Milchtankwagen der damaligen Privatmeierei Kleve zu erkennen.

Bildrechte: Dieter Schröder, Kleve

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1969 - Brokdorf - Winter im März - Chaos auf den Straßen a

1969 Brokdorf - Winter im März - Chaos auf den Straßen
Ein heftiger Temperatursturz hatte Mitte März des Jahres 1969 den Winter nach Norddeutschland zurück gebracht.
Eisiger kräftiger Wind aus Nordost bewirkte den Rückgang der Temperaturen auf bis zu minus 15 Grad (örtlich noch kälter). Innerhalb weniger Stunden fiel großräumig bis zu 40 cm Neuschnee (in St. Peter Ording sogar 80 cm Schnee), welcher insbesondere in den flachen Marschen vom Wind örtlich zu meterhohen Schneeverwehungen zusammengetrieben wurde. Es kam zu Zugausfällen und Straßen wurden blockiert.
Die vorgestellten Fotos vermitteln einen Eindruck von der seinerzeitigen Situation in Brokdorf, wo teilweise bis zum Giebel der Häuser reichende Schneewehen vom Wind aufgetürmt wurden.

Bildrechte: Lothar Karstens, Brokdorf
Anmerkung: Die Fotos wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt durch Herrn Karl Kautz, Brokdorf

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1969 - Brokdorf - Winter im März - Chaos auf den Straßen b

1969 Brokdorf - Winter im März - Chaos auf den Straßen
Ein heftiger Temperatursturz hatte Mitte März des Jahres 1969 den Winter nach Norddeutschland zurück gebracht.
Eisiger kräftiger Wind aus Nordost bewirkte den Rückgang der Temperaturen auf bis zu minus 15 Grad (örtlich noch kälter). Innerhalb weniger Stunden fiel großräumig bis zu 40 cm Neuschnee (in St. Peter Ording sogar 80 cm Schnee), welcher insbesondere in den flachen Marschen vom Wind örtlich zu meterhohen Schneeverwehungen zusammengetrieben wurde. Es kam zu Zugausfällen und Straßen wurden blockiert.
Die vorgestellten Fotos vermitteln einen Eindruck von der seinerzeitigen Situation in Brokdorf, wo teilweise bis zum Giebel der Häuser reichende Schneewehen vom Wind aufgetürmt wurden.

Bildrechte: Lothar Karstens, Brokdorf
Anmerkung: Die Fotos wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt durch Herrn Karl Kautz, Brokdorf

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1969 - Brokdorf - Winter im März - Chaos auf den Straßen c

1969 Brokdorf - Winter im März - Chaos auf den Straßen
Ein heftiger Temperatursturz hatte Mitte März des Jahres 1969 den Winter nach Norddeutschland zurück gebracht.
Eisiger kräftiger Wind aus Nordost bewirkte den Rückgang der Temperaturen auf bis zu minus 15 Grad (örtlich noch kälter). Innerhalb weniger Stunden fiel großräumig bis zu 40 cm Neuschnee (in St. Peter Ording sogar 80 cm Schnee), welcher insbesondere in den flachen Marschen vom Wind örtlich zu meterhohen Schneeverwehungen zusammengetrieben wurde. Es kam zu Zugausfällen und Straßen wurden blockiert.
Die vorgestellten Fotos vermitteln einen Eindruck von der seinerzeitigen Situation in Brokdorf, wo teilweise bis zum Giebel der Häuser reichende Schneewehen vom Wind aufgetürmt wurden.
Baufirmen mit schwerem Gerät - hier ein Seilbagger der Tiefbaufirma J.F. Dethlefs aus Wilster - mußten bei besonders kompakten Schneewehen eingesetzt werden, um den Schnee von den Straßen zu räumen.

Bildrechte: Lothar Karstens, Brokdorf
Anmerkung: Die Fotos wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt durch Herrn Karl Kautz, Brokdorf

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1941 - Wandkalender zur Wilsterschen Zeitung

1941 Wandkalender zur Wilsterschen Zeitung
Der offenkundig als Beigabe zur Wilsterschen Zeitung den Abonennten zur Verfügung gestellte Kalender ist ein Zeugnis aus beklemmender Zeit.
Auf beiden Seiten des Kalenders befindet sich unter dem Kalendarium jeweils eine Bildleiste, in welchen Ereignisse aus dem Kriegsgeschehen dargestellt sind.
"Der Führer bei seinen Soldaten in Polen (Bild 3)
Unsere Nachschuptruppen auf dem Vormarsch in Norwegen
Deutsche Panzerjäger auf der Mole von Dünkirchen
Der erstürmte rechte Eckpfeiler der Maginotlinie
Rudolf Heß begrüßt den Führer in Compiègne (Bild 4)
Im Einsatz gegen England: Küstenflugzeuge und U-Boot"

Unter einzelnen Datumsangaben sind dem Nationalsozialistischen Regime offenbar wichtige Ereignisse angeführt.
Es sind genannt:
30. Februar - 1933 Adolf Hitler wird Reichskanzler
01. März - 1935 Rückgliederung des Saargebietes
13. März - 1938 Oesterreich zum Reich
16. März - Heldengedenktag
16. März - 1939 Protektorad Böhmen-Mähren
22. März - 1939 Rückgliederung des Memellandes
09. April - Inschutznahme Dänemarks und Norwegens
20. April - Geburtstag des Führers
01. Mai - Nationaler Feiertag des Deutschen Volkes
10. Mai - 10.5.40 Deutscher Gegenschlag im Westen beginnt
14. Mai - 1940 Kapitulation der holländischen Armee
28. Mai - 1940 Kapitulation der belgischen Armee
25. Juni - 1940 Frankreich kapituliert
01. Sept. - Deutscher Gegenangriff in Polen; Heimkehr Danzigs
03. Sept. - 1939 Kriegserklärung England und Frankreich
23. Sept. - 1939 Polenfeldzug beendet
01. Okt. - 1938 Befreiung des Sudentenlandes
26. Okt. - 1939 Errichtung des Generalgouvernements
09. Nov. - Gedenktag für die Gefallenen der Bewegung

Anmerkung: Die in knappen Worten benannten kalendarischen Ereignisse geben die Sichtweise des Hitler-Regimes zu den vom ihm selbst angezettelten kriegerischen Ereignissen wieder. Die Sicht des Regimes wurde seinerzeit mit allen Mitteln in der gleichgeschalteten Presse dargestellt. Gegner und Kritiker wurden rücksichtslos verfolgt oder eingeschüchtert. Viele Millionen Menschen wurden Opfer des vom Nationalsozialistischen Deutschland begonnenen Angriffskrieges und seines menschenverachtenden Rassenwahns. Sie sind Mahnung für alle nachfolgenden Generationen, sich immer und überall nationalistischen Bestrebungen entgegen zu stellen.

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03 - Wilsterau - Holstenau und Burger Au

Grenze von Marsch und Geest
Luftbild von Burg in Dithmarschen - Übergang zwischen den Landschaftsformen
Links am Bildrand ist die Burger Au zu erkennen; sie ist ein Nebengewässer der Wilsterau, deren ursprünglicher Oberlauf die Holstenau ist!

Auf dem Luftbild ist der harte Übergang zwischen den Landschaften Marsch und Geest erkennbar. Neben den natürlichen landschaftlichen Elementen fällt im Vordergrund der kreisrunde Wall der Bökelnburg auf, einer aus altsächsischer Zeit stammenden und um das Jahr 800 errichteten Volksburg.
Der Blick geht von der waldreichen Geest und über den Ort Burg hinweg in die weite Marschenlandschaft, die aus mächtigen eiszeitlichen Sedimentablagerungen gebildet wurde.
Steil aus der weiten und ebenen Marsch steigt der weitgehend bewaldete Klev als Rand der Geest auf. Seine Form verrät, daß er vor Jahrtausenden (etwa vor 4000 bis 5000 Jahren) von den Gezeiten des Meeres geformt wurde, welches bis zu seinem Fuß reichte.
Parallel zum Rand des Klev fließt die Burger Au, welche lange Zeit wichtigster Zufluß der Wilsterau war und in welche sie beim Kattenstieg einmündete.
Obwohl die Burger Au mit dem Helmschen Bach zuletzt wohl mehr Wasser führte als die Holstenau, ist jedoch die letztere der eigentliche Quellfluß der Wilsterau.
Nach dem Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanal ist die Holstenau sogar in mehrere Abschnitte zerteilt worden, die heute grabenähnliche Erscheinungsbilder aufweisen.
Im Mittelalter mündete die Burger Au nicht sehr weit entfernt von der jetzigen Landstraße in die Wilsterau, bis der Hauptlauf vermutlich aus Entwässerungsgründen zum jetzigen Kattenstieg gegraben wurde. Der alte Verlauf der Burgerau in diesem Abschnitt ist auf Luftbildern aus den Flurzuschnitten noch deutlich erkennbar. Das verlassene Gewässerbett der Burger Au wurde auch nicht verfüllt, sondern bildete sich in die Form eines Entwässerungsgraben zurück.

Weshalb die Holstenau viel älter ist als die Burger Au und sie daher der Quellfluß der Wilsterau ist, wird nachfolgend dargelegt.
Der Wasserspiegel der Elbe lag während der letzten Eiszeit wegen des unter dem Eisschild und in mächtigen Gletschern gebundenen Eises ganz erheblich tiefer als heute. Vor etwa 20.000 Jahren zum Höhepunkt der Weichseleiszeit lag gegenüber heute der Meeresspiegel 100 bis 120 m tiefer.
Die durch Ablagerungen der Eiszeit gebildete Geest wurde von vielen Rinnsalen entwässert, die in dem hier betrachteten Gebiet direkt, wenn auch in vielen Windungen, in die Ur-Elbe entwässerten. Sie wuschen das bindige Material aus und schufen so weitgehend unfruchtbare (d.h. güste Flächen; daher der Begriff "Geest") und beförderten dieses in die heutige Marsch.
Zu diesen Rinnsalen gehörten beispielsweise die später so bezeichneten Gewässer Holstenau/Wilsterau, die Bekau und auch die Stör, deren in die Geest einschneidenden Bach- bzw. Flußtäler noch heute gut in der Topographie erkennbar sind.
Die Burger Au existierte noch nicht; hangparallele Gewässer bilden sich natürlicherweise nicht. Der Fuß der Geest war gut entwässert, denn zur Elbe hin bestand ein großes Gefälle!
Die Situation änderte sich mit dem Abschmelzen des Inlandeises und mit dem damit einhergehenden beständigen Anstieg des Meeresspiegels. In der Zeit vor 7.000 Jahren erfolgte der Anstieg mit etwa 2 m im Jahrhundert relativ rasch. Danach trat eine Zeit auf, in welcher sich der Anstieg des Meeresspiegels verlangsamte, zeitweilig zum Stillstand kam und sogar Rückzugsphasen auftraten. Die vorrückende Nordsee überflutete das Gebiet und führte zu beständigen Über- und Umlagerungen. Die Ablagerungen stammten von den Gletschern im Osten und höhten das weite Urstromtal der Elbe allmählich auf. Durch Sedimentation entstand Marsch- und Schwemmland. Das Entwässerungssystem der Geestabflüsse – so auch der Holstenau/Wilsterau - blieb dabei jedoch in seinen Grundzügen erhalten. Zuletzt erreichte das Meer den das Urstromtal der Elbe begrenzenden Geestrand. Sturmfluten formten ihn durch Abrasion um und bildeten das langgestreckte steil aus der Marsch aufragende Kliff – den Klev. Die ehemalige Meeresküste ist auf Luftbildern gut zu erkennen.

Die Burger Au (Walburgsau) gab es noch nicht, sie sollte erst noch entstehen.
Vor dem nach Ansteigen des Meeresspiegels durch Abrasion infolge Sturmfluten entstandenen Kliff (dem Klev genannten bis zu 40 m hohen Steilhang der Hohen Geest) bildete das Meer mit dem vom Geestrand abgetragenen Material Strandwälle bzw. Nehrungen aus. Weil sich auf den Strandwällen Dünen bildeten, bezeichnet man sie als Donn (= Düne). Diese behinderten den Abfluß der vor dem Klev gelegenen Flächen und des von der Geest kommenden Hangdruckwassers.
In dem hier betrachteten Bereich schließt der ehemalige Strandwall bei Norderdonn an den Klev und zieht sich dann über St. Michaelisdonn, Dingerdonn, Warferdonn bis Averlak und endet bei Taterphal. Östlich von Taterphal hinderte das dort aufgewachsene und bis zur Elbe reichende hohe Moor den Abfluß aus der keilförmigen Senke zwischen Donn und Klev. Es entstand vom sich in der Senke ausbildenden Kuden-See aus in nordöstlicher Richtung ein Abflußgerinne: die Burger Au bzw. Walburgsau, die in die Holstenau/Wilsterau einmündete.
Die Moore hatten sich gebildet, nachdem in Ufernähe der Flüsse durch Sedimentation das Gelände schneller als in den flußferneren Bereichen aufwuchs und somit deren Entwässerung unterbrach. Die unterschiedlich breiten sogenannten Uferrehnen bzw. breiten Uferwälle an Elbe, Stör und auch der Wilsterau sind heute am Geländerelief noch gut erkennbar. Sie wurden in historischer Zeit zuerst besiedelt. In den in ihrem Abfluß gestörten sumpfigen Senken entstanden Moore und Blänken (z.B. der Kudensee, daneben aber auch mehrere in früheren Zeiten in der Marsch vorhandene flache Seen).

Die nach Zeiten erheblicher Wassersnot der Wilstermarsch von unbekannter Hand am 22. Februar 1721 gefertigte und stark verzerrte Handzeichnung (Bild 2) verdeutlicht, daß vor etwa 300 Jahren die für das Entstehen der Burger Au maßgebliche topografische Situation noch vorhanden war.
Oben am Kartenrand ist der ausgedehnte Kudensee mit seinem Abflußgerinne Burger Au zur Wilsterau/Holstenau zu erkennen. Er füllte nahezu die gesamte Senke zwischen Klev und Hochmoor aus, denn südlich des Kudensees versperrt das ausgedehnte Hochmoor wie ein Querriegel den Abfluß. Im Bereich des Schenkeldeiches (in Höhe der heutigen Schenkel-Brücke) allerdings haben zahlreiche Rinnen das Moor zerstört und bedrohen so die tief gelegene Marsch mit dem Hochwasser des seinerzeit noch sehr großflächigen Kudensees. Der Abfluß des Sees nach Westen ist versperrt durch den Donn (ehemaliger Strandwall), welcher aus Nord-Süd Richtung kommend rechtwinklig auf das Hochmoor trifft.
Als Abflußhindernisse erzwangen Hochmoor und Donn den Abfluß des Kudensees nach Osten zur Wilsterau/Holstenau.
Die beigefügten Kartenausschnitte (Bilder 3 und 4) aus der 1659 von Caspar Dankwerth herausgegebenen "Neue Landesbeschreibung der zwei Herzogtümer Schleswig und Holstein") verdeutlichen u.a. die alte Situation der Gewässer, wie sie vor der Abtorfung der Hochmoore und dem Bau des NOK vorhanden war. Insbesondere die Darstellung der Flüsse, Höhen und Moore zeigen augenscheinlich, dass die Holstenau der ursprüngliche Oberlauf der Wilsterau war und erst nach Steigen des Meeresspiegels, der Entstehung der Donns und das Aufwachsen des Hochmoores sich das Gerinne der Burger Au in östliche Richtung entwickelte.

Im Fazit ist zu dem hier behandelten Thema festzustellen, daß die Burger Au viele Jahrtausende jünger ist als die Holstenau/Wilsterau.
Die Burger Au ist ursprünglich ein Nebenfluß der Holstenau/Wilsterau!

Bildrechte: nicht bekannt

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Schiffer-Gilde Die Eintracht b Stiftungsfest 1961

1961 Schiffergilde "Die Eintracht" - 100 jähriges Stiftungsfest
Angeführt von einer Musikkapelle marschieren die Mitglieder der Gilde durch nahezu alle Straßen der Stadt Wilster.
Bild 1: Der großen Menge der Wilsteraner Schiffer werden die neue und die alte Fahne der Gilde voraus getragen. Die neue Fahne trägt Heino Brandt, flankiert von Ingrid Hintz geb.Schwabe und Sylvia Block geb. Schwabe. Der Umzug führt hier durch die Mühlenstraße.
Bild 2: Der Fest-Umzug der Wilsteraner Schiffer am Markt vor dem Geschäft von Textilhaus Reese
Bild 3: Aus dem Landrecht kommend marschieren die Schiffer in die Deichstraße, etwa in Höhe der Abzweigung der Einmündung der Etatsrat Michaelsen Straße. Links die heute nicht mehr bestehenden Gebäude der Lebensmittel-Großhandlung Musfeldt.
Bild 4: Schirmmütze oder Hut, ein Schiffer ging nicht ohne Kopfbedeckung.
Hinten rechts mit dem auf halb acht gesetzten Hut der Schiffer Hans Ulrich, mit welchem den Begründer (Peter J. von Holdt) dieser Heimtseite eine nette frühe Kindheitserinnerung verbindet:
"Viele Wilsteraner Schiffer ließen bei meinem Vater, dem Tischlermeister Heinrich von Holdt, Arbeiten an ihren Schiffen verrichten. Hans Ulrich war ein kantiger, jedoch sehr freundlicher Mann. Wenn er zu uns kam, begrüßte ihn mein Vater auf Platt mit den Worten: "Moin Hans, kumm näger!" In der Folge war er für mich der "Neger" und ich sprach ihn auch so an. Hans Ulrich konnte darüber herzhaft lachen - aber es dauerte lange, bis die Erwachsenen mitbekamen, worin die Ursache für die von mir verwendete Bezeichnung lag."

Bildrechte: nicht bekannt
Die Fotos wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Frau Liane Hein, Wilster

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1910 - Deichstraße, Landrecht

1910 untere Deichstraße und Blick in die Straße Landrecht (letztere begann hinter dem Haus mit der Schleswig-Holstein Flagge).
Links im Haus Deichstraße 38 das Geschäft (Papier-, Galanterie-, Spiel- u. Lederwaren), welches der Komponist und Musiker Wilhelm Nagel gemeinsam mit seiner Ehefrau betrieb. In dem Geschäft wurden auch Lotterie-Lose verkauft (Bild 4).
Der am 19. März 1870 in Averfleth geborene und in Wilster lebende Musiker und Komponist "Wilhelm Nagel" (er starb 06.05.1954) leitete zu seiner Zeit alle Chöre in Wilster und wirkte in mehreren Kapellen mit. Er wurde über die Landesgrenzen hinaus bekannt als Leiter vieler Chor-Konzerte sowie als Komponist zahlreicher Musikstücke.
Die Stadt Wilster ehrte ihn vor einigen Jahren mit der Benennung einer Straße, der "Wilhelm-Nagel-Allee" im Neubaugebiet auf dem Billerbeck´schen Land östlich der Rathausstraße.
Die Fassade des Hauses Deichstraße 38 ist – wie ein Vergleich mit einer etwas älteren Aufnahme verdeutlicht, kurze Zeit vor 1916 umgestaltet worden – vergleiche auch die ergänzend beigestellte Privat-Ansichtskarte mit dem allein abgelichteten Gebäude (Bild 3)
In dem folgenden Gebäude wurde längere Zeit die Bäckerei Wittmaack betrieben (schräg gegenüber lag die Bäckerei Köritz), hinter welcher ein schmaler Gang zu einem die Wilster-Au überquerenden öffentlichen Steg führte.
Die Gebäude dahinter gehörten zur bis zum Jahr 1969 bestehenden Großhandlung Musfeldt.
An dem Gebäude rechts ist die Reklame-Inschrift des Schuhwarengeschäfts von Wilhelm Reimers zu erkennen, welches zu Beginn der 1950er Jahre in die obere Deichstraße verlegt wurde; in dem abgebildeten Haus wurde dann einige Jahre die „Stör-Apotheke“ vom Apotheker Herter betrieben.

Bildrechte: Friedrich Schlüter, Wilster

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Schiffer-Gilde Die Eintracht d Stiftungsfest 1961

1961 Schiffer-Gilde "Die Eintracht" - hundertjähriges Stiftungsfest
Bild 1: Am 14. Januar 1961 haben sich auf der Freitreppe an der Rückseite des neuen Rathauses in beeindruckend großer Anzahl die Mitglieder der Schiffergilde mit ihrem Ehrengast, Bürgermeister Willy Oxwang (mit hellem Mantel und Hut in der unteren Reihe mittig) aufgestellt. Neben dem Bürgermeister der Ältermann der Gilde, Willy Jürgens. In der Reihe darüber etwas weiter links, der Wilsteraner Marine-Maler Richard Peters (mit Bart und Mütze).
Das Stiftungsfest war verbunden mit einer Fahnenweihe der neuen Fahne der Schiffergilde.
Bild 2: Am Abend des Jubiläumstages wurde im Saal des Colosseum ein Festball veranstaltet. Die Bühne des Festsaales war mit einer von Marine-Maler Richard Peters geschaffenen Abbildung eines typischen Elb-Ewers dekoriert.
Bild 3: Neben dem Vorstand der Schiffergilde haben die Ehrengäste Bürgermeister Willy Oxwang sowie Bürgervorsteher Karl Huusfeldt mit Ehefrau einen Ehrenplatz erhalten. Der Tisch ist mit Flaggen Schleswig-Holsteins dekoriert.
Bild 4: Der Schipper-Ball war ein jährlich wiederkehrendes Ereignis im gesellschaftlichen Leben der Stadt Wilster. Er fand regelmäßig eine Woche vor dem Ball der befreundeten Segler in demselben Festlokal statt, so war eine ökonomische Verwendung der maritimen Dekoration möglich.
Hier haben die Schiffer mit ihren Damen in "Wilsteraner bunter Reihe" an der Tafel Platz genommen.

Bildrechte: nicht bekannt
Die Fotos wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Frau Liane Hein, Wilster

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