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Besondere Ereignisse - Wilster Wilstermarsch

1863 geplanter Schifffahrtskanal von St. Margarethen an der Elbe zur Lübecker Bucht

Umfassender Bericht zu einem in Vergessenheit geratenen geplanten Projekt!
1863 Planung für den Bau eines Kanal von der Elbe im Bereich der Wilstermarsch
bis Neustadt an der Neustädter Bucht (Teil der Lübecker Bucht)

Der Gedanke nach einer der Seeschifffahrt dienenden und die südliche Wilstermarsch als Kanal durchquerenden Wasserstraße wurde nicht weiter verfolgt, nachdem in der Folge des Deutsch- Dänischen Krieges von 1864 die Herzogtümer Schleswig und Holstein preußische Provinz geworden waren.
In dem vorgestellten umfangreichen Bericht sind sehr umfassend und detailliert die Planungen für ein Projekt
Holsteiner Kanal - Verbindung der Nord- mit der Ost-See
dargelegt und bewertet.
Er ist abgedruckt in der "Allgemeine Bauzeitung", Wien, Dreizigster Jahrgang 1865, Band V, Nr. 22 auf den Seiten 425 bis 454.
Verfasst ist der Bericht im Jahr 1863 von F.W.Conrad, königl. niederländischer Oberingenieur (Vorsitzender des Königlichen Ingenieur Instituts zu Delft). Dieser war vom Dänischen Minister des Innern mit der Begutachtung des von dem Ingenieur Kröhnke für den Holsteiner Kanal ausgearbeiteten Entwurf beauftragt worden. Gemeinsam mit dem Planverfasser und dem "Concessionair" Chr. Hansen führte F.W.Conrad die erforderlichen Bereisungen und Studien durch.

Anzumerken ist hier, dass zu genannter Zeit der Dänische König als Herzog von Holstein Landesherr war. Das Herzogtum Holstein war daher in Personalunion mit Dänemark verbunden, obwohl es Mitglied im Deutschen Bund war.

Bemerkenswert ist die im Bericht getroffene Feststellung, wonach die älteren Planungen aus dem Jahr 1848, welche eine Kanalausmündung bei Brunsbüttel vorsahen, als ungeeignet bezeichnet wurden.
Von den untersuchten Varianten einer Verbindung von der Elbe zur Neustädter Bucht (Ostsee) wurde als geeigneteste eine vom Ausgangspunkt St. Margarethen ausgehende Linienführung angesehen. Die Mündung der Stör wurde als weniger geeignet angesehen, da eine Verlagerung der vor Glückstadt liegenden Rhinplate befürchtet wurde.
Drei jeweils am Ausgangspunkt St. Margarethen beginnende und die südliche Wilstermarsch durchquerende Kanaltrassen wurden untersucht und bewertet. Alle drei Varianten sahen eine Kreuzung der Stör vor! Eine Präferenz wurde der südlich von Beidenfleth die Stör kreuzenden Linienführung beigemessen. Dieses jedoch unter der Voraussetzung, dass die Stör am Störort sturmflutsicher abgedämmt würde und das Oberwasser der Stör dann über den neu gebauten Kanal nach St. Margarethen und dort in die Elbe geleitet werden kann. Anderenfalls wären bei der Kreuzung von Stör und Kanal zwei zusätzliche Schleusen erforderlich geworden.
Die geplante Linienführung des Kanals erforderte dennoch die Errichtung von 7 (sieben) Schleusen, um die in seinem Verlauf vorhandenen erheblichen Geländeunterschiede zu überwinden.

Anmerkung: Der gesamte sehr umfangreiche Bericht kann in der unten aufrufbaren Datei nachgelesen werden.

Rückblick:

Schon über die Dauer eines Jahrtausends bestand das Interesse, eine schiffbare Verbindung zwischen Nordsee und Ostsee durch Schleswig-Holstein, den Südteil der Kimbrischen Halbinsel (Jütland), zu schaffen.


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2020 Ein optisch beeindruckender Schweifstern am Nachthimmel über dem Norden

2020 Ein optisch beeindruckender Schweifstern am Nachthimmel über dem Norden

Komet NEOWISE - wissenschaftlich bezeichnet als: C/2020 F3

Im Juli 2020 war der Komet NEOWISE der Erde so nahe, dass er mit bloßem Auge am nördlichen Nachthimmel zu sehen war, zuletzt unter dem Sternenbild "Großer Wagen". Selbstverständlich boten technische Geräte wie Fernrohr oder Kamera bessere Möglichkeiten, diese besondere Erscheinung eines Schweifsterns am nächtlichen Himmel zu betrachten.

Vielfache Beobachtungstipps ermöglichten das optische Auffinden des Kometen.

Der Komet flog in einem Abstand von "nur" 103,5 Millionen Kilometern an der Erde vorbei. Der charakteristische Schweif eines Kometen ist am ausgeprägtesten, wenn sein Abstand zur Sonne am geringsten ist. Dann verdampft Material auf dem mehrere Kilometer großen Himmelskörper und Gase sowie Staub bilden den nur in entsprechender Sonnennähe entstehenden Schweif. Seine geringste Entfernung zur Sonne durchlief der Komet am 3. Juli 2020, da war er 44,1 Mio km von der Sonne entfernt. Wenn er auf seiner langgestreckten elliptischen Umlaufbahn in den Tiefen des Weltraums bis zum äußeren Rand unseres Sonnensystems verschwunden ist, wird es nach Einschätzung der Astronomen etwa 5.000 bis 7.000 Jahre dauern, bis er wieder in Sonnennähe kommt und von der Erde aus wieder zu sehen sein wird.


Bildrechte:
Bild 1: Naturschutzgesellschaft Schutzstation Wattenmeer

Bild 2: Mark Kruse Eddelak

Bild 3: Ulrike Jens, Brunsbüttel

Bild 4: Spektrum



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1717 - Weihnachtsflut 25. Dezember u. 1718 Eisflut 26. Februar - vollständiger Bericht

1717 - Weihnachtsflut 25. Dezember u. 1718 Eisflut 26. Februar - vollständiger Bericht - verheerende Sturmfluten

Weihnachtsflut vom 25. Dezember 1717
und
Eisflut vom 26. Februar 1718
brachten unvorstellbares Elend über die Wilstermarsch.
Die damaligen Geschehnisse sind geschildert in einem zeitgenössischen Bericht,
Denk-Mahl von den hohen Wasser-Fluthen

Denkmal von den hohen Wasserfluten
verfaßt von einem damals in Wilster tätigen Pastor, dem Archidiakon Gregorio Culemann.

Der ungekürzte vollständige Bericht kann in der unten gesondert aufrufbaren Datei nachgelesen werden.

Die verheerende Weihnachtsflut riss die große Braake in Brunsbüttel, von wo das Wasser in Flächen des Kirchspiels Eddelak eindrang, den Dundendeich bzw. Dunden-Teich (den von Averlak, Donndeich, Warferdonn, Dingerdonn reichenden ehemaligen Strandwall) durchbrach und in den damals um ein vielfaches größeren Kudensee floß. Von dort strömte das Wasser über das Hohe Moor (das damalige noch in Resten bestehende Grenzmoor zwischen Dithmarschen und der Wilstermarsch) nach Ecklak und Seedorf.
Auch der Borlbom, ein zur Abkehr des vom Hochmoor abfließenden Oberwassers angelegter Binnendeich, welcher vom Audeich am Dukunder bis zum Binnendeich Winterbahn führte, wurde bei Ackenboe durchbrochen und die Wassermassen drangen weiter in die Flächen der sogenannten Neuen Seite (rechts der Wilsterau gelegene Ländereien des Kirchspiels Wilster) im Gebiet von Nortorf.
Zugleich war auch der Elbdeich bei St. Margarethen gebrochen und das Wasser strömte durch Tütermoor (dort ertranken viele Menschen, als die Wassermassen ihre Häuser zerstörten) weiter nach Büttel und von dort gleichfalls weiter nach Nortorf.
Auch in St. Margarethen und Büttel wurden Häuser zerstört.
Zwischen der Grenze zu Dithmarschen bis Wewelsfleth entstanden etwa 50 (!) weitere Einbrüche in dem Elbdeich.
In Wewelsfleth riss das mit großer Geschwindigkeit einströmende Wasser viele Särge aus der Kirchhofserde.
Das Wasser überschwemmte die Marsch bis zur Stadt Wilster.
Neben vielen weiteren Deichbrüchen an der Stör brach in Stördorf der Deich, das eindringende Wasser überschwemmte den Steindamm und drang weiter nach Sachsenbande, Neuendorf und Moorhusen.
Zugleich wurden die Flächen in Kampen, Kathen, Dammfleth, Hochfeld, Neufeld und Poßfeld überschwemmt. Praktisch alle rechts der Wilsterau gelegenen Flächen der Wilstermarsch standen zum Teil meterhoch unter Wasser.
Nach der Überflutung einsetzender starker Frost verschärfte die Situation für Mensch und Tier; er behinderte insbesondere auch die umgehend in Angriff genommenen Ausbesserungsarbeiten an den Deichen.
Eine danach bereits am 25. Februar auflaufende abermalige Sturmflut brachte weiteres unendliches Leid über die Menschen. Noch gewaltiger und ungehinderter als zuvor drang wieder das Wasser in die Wilstermarsch. Das Wasser lief so hoch auf, dass bei Seedorf Flächen des Hochmoores auftrieben und sogar riesige Moorstücke mit darauf stehenden Hütten und Häusern über hundert Meter versetzt wurden.

In dem zeitgenössischen Bericht des Gregorio Culemann sind nicht nur das Gesamtgeschehen mit seinen Auswirkungen dargestellt, sondern auch viele namentlich angeführte Einzelschicksale.
Anschaulich beschrieben sind auch die vielen und mehrfach vergeblichen Anstrengungen zur Schließung der Deiche, insbesondere der Großen Braake in Brunsbüttel.
Neben den konkreten Beschreibungen der tatsächlichen Geschehnisse, geben die frömmelnden Begründungen zu Ursache und Auswirkungen der Naturereignisse einen Einblick in den vor 300 Jahren herrschenden Zeitgeist, der darin je nach Auswirkung göttliche Strafgerichte oder Barmherzigkeit sah.

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1825 - Sturmflut am 03. Februar - weite Teile der Wilstermarsch überschwemmt

1825 Sturmflut am 03. Februar - weite Teile der Wilstermarsch überschwemmt.
Die dramatischen Ereignisse der Sturmflut vom 16./17. Februar 1962 veranlaßten die Zeitung Norddeutsche Rundschau, Itzehoe, in ihrer Ausgabe vom 04.03.1962 mit einem Artikel an die Sturmflut des Jahres 1825 zu erinnern.
Die sogenannte Halligflut hatte insbesondere die deutsche Nordseeküste betroffen. Die Krummhörn war bis Geestrand überflutet, Durchbrüche auf Baltrum, Langeoog und Spiekeoog, in Ritzebüttel (dort 16 Tote) und Groden waren aufgetreten.
Deichbrüche an der Elbe traten auf und es kam an den steilen Deichen zu zahlreichen Kappenstürzen. Überströmung des Deiches an der Elbe und insbesondere an der Stör verursachten großflächige Überschwemmungen in der Wilstermarsch sowie der Neustadt in Itzehoe.
In dem unten aufrufbaren Bericht heißt es u.a.:
"Es kamen Alarmmeldungen aus der Wilstermarsch. Es entstanden Deichdurchbrüche, und selbst bei den Kirchdörfern Beidenfleth und Wewelsfleth wurde der Deich auf 17 Fuß tief aufgerissen.....
Alles Land von Beidenfleth, Wewelsfleth, Brokdorf, St. Margarethen, sowie Rothenmeer, Neufeld, Poßfeld, Schotten und am Rehwege bis an die Hohe Brücke war unter Wasser gesetzt. An den niedrigen Stellen stand das Wasser fünf bis sechs Fuß hoch. ....
Noch schwerer hatten die Ortschaften an der Stör zu leiden. .... In Störort zwei Häuser gänzlich zerstört.
In Wewelsfleth war das Wasser 27 Zoll höher als zur Zeit der höchsten Flut von 1792. Keine Schotten oder Stöpen sind also hoch genug gewesen. Sie wurden weggerissen und haben tiefe Löcher erhalten. Sechs Häuser sind weggespült. Fast durch alle Häuser strömte das Wasser. In der Kirche in Wewelsfleth stand das Wasser einen halben Fuß hoch auf dem Altar und auf dem Kirchhof wurden einige Särge durch die furchtbare Flut entblößt. Sogar drei Frauen sind ertrunken, wovon nur eine wiedergefunden wurde. .. Auch in Heiligenstedten brach das Wasser der Stör durch die Stöpen und tat großen Schaden. ...."


Anmerkung: beispielhafte Illustrationen
1 aus "Die Gartenlaube" 1855
2 Gemälde "auflaufende Seen kämmen über den Deich" von Hans Bohrdt
3 "Sturmflut", Gemälde von Hermann Wehrmann, Glückstadt

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1895 - Weiß geborene Pferde aus Wilster für die Kaiserin von Rußland

1895 Weiß geborene Pferde aus Wilster für die Kaiserin von Russland
Ein seinerzeit in vielen Zeitungen des Deutschen Reiches berichtetes Ereignis war die Lieferung von besonderen Pferden für den Marstall des Russischen Kaiserhof in St.Petersburg.
So berichtete z.B. die Zeitung "Teltower Kreisblatt" in Berlin in ihrer Nr. 235 von Sonntag, den 6. Oktober 1895 folgendes:
"Vier weiß geborene Pferde verschickte dieser Tage der Pferdehändler Auhage in Wilster (Schleswig-Holstein) an den Kaiserlichen Marstall in St.Petersburg. Dieselben sollen schon hier einen Preis von 13.000 Mark bedingen. Der Transport ging über Lübeck nach Reval und von da per Bahn an den Bestimmungsort. Durch diese vier Pferde soll das Dutzend weiß geborene, das für das Gespann der russischen Kaiserin bestimmt ist, wieder vollzählig sein.
Bisher soll Pferdehändler Oppenheimer in Hannover die Lieferung der Pferde für den Marstall der Kaiserin besorgt haben, diesmal aber nicht im Stande gewesen sein, das Gewünschte auftreiben zu können."
Weiß geborene Pferde, sogen. dominant weiße Pferde, haben im Gegensatz zu Schimmeln ein schneeweißes Fell.
Der Bericht sowie weitere Nachrichten des "Teltower Kreisblatt" zu Ereignissen in Wilster können in der unten aufrufbaren Datei nachgelesen werden.
Kaiserin und Gemahlin des russischen Zaren Nikolaus II (*18.05.1868, + 17.07.1918) war die deutsche Prinzessin Alix von Hessen-Darmstadt (*06.06.1827, + 17.07.1918), welche nach Konversion zur russisch-orthodoxen Kirche den Namen Alexandra Fjodorowna führte. Die Heirat fand statt am oo 26.11.1894 im Winterpalast zu St.Petersburg.
Das Ehepaar mit seinen fünf Kindern wurde in Jekaterinenburg von den Bolschewiki ermordet; Bild 1 zeigt die Zaren Familie.
Der 1855 geborene und 1928 gestorbene Landwirt Heinrich Auhage war der bedeutendste Remonten-Händler Deutschlands und der größte Grundbesitzer der Wilstermarsch. Vor dem Ersten Weltkrieg belieferte er vier Kaiserreiche mit seinen Pferden - „König von Wilster“ wurde er genannt.
Haus und Stallgebäude des Hofes Auhage standen an der Neuen Burgerstraße in Wilster (Bilder 2 bis 4); die Gebäude wurden in den Jahren 1961/62 abgebrochen.

Bildrechte:
Bild 1: Boasser und Eggler, St. Petersburg, Russland (Quelle Wikipedia)
Bild 2: nicht bekannt
Bild 3: Friedrich Schlüter, Wilster
Bild 4: Carl Kuskopp, Wilster

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1901 - Untergang des Vollschiffs VALKYRIE auf der Elbe vor Brokdorf

1901 Untergang des Vollschiffs VALKYRIE auf der Elbe vor Brokdorf
Die mehrere Miniaturen zeigende Mehrbildkarte wurde aus Anlaß einer Schiffskatastrophe auf der Elbe vor Brokdorf herausgegeben.
Der britische Windjammer VALKYRIE ging am 08.11.1901 bei einer Kollision auf der Elbe vor Brokdorf verloren. Das Vollschiff war mit einer Ladung Koks auf der Reise von Hamburg nach Santa Rosalia (heute: Oaxacas ) in Baja California, Mexiko.
Um günstige Tide abzuwarten, hatte der Segler auf der Elbe vor Anker gelegen, als er von dem Dampfer TIJUCA der Hamburg-Südamerikanischen Dampfschiffahrts-Gesellschaft (Hamburg Süd) gerammt wurde und sank. Die Besatzung des Großseglers konnte gerettet werden. Auch die TIJUCA wurde bei der Kollision beschädigt.
Mehr zu den beteiligten Schiffen und zu den aufwendigen Bergungsversuchen kann in der unten aufrufbaren Datei nachgelesen werden.

Bildrechte: Carl Kuskop, Wilster

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1902 - Dampfer WILSTER - vor Massachusetts USA auf ein Riff gelaufen und gestrandet

1902 Dampfer WILSTER - vor Massachusetts USA auf ein Riff gelaufen und gestrandet.
Vor der Küste von Rockport, Massachusetts, ist am 28. Feb. 1902 während eines heftigen Sturmes der britische Tramp Dampfer WILSTER bei der vorgelagerten Thacher Insel auf felsigen Grund gelaufen und danach manövrierlos bei Long Beach gestrandet.
Der Steamer WILSTER war ein Schiff der im nordenglischen Hartlepool beheimateten Reederei Trechmann S. S. Co. der Brüder Trechmann.
Der Gründer der Reederei war der 1819 in Wilster geborene Peter Otto Eduard Trechmann, welcher sich 1843 in der damals stark prosperierenden Hafenstadt West Hartlepool niedergelassen und die britische Staatsangehörigkeit erworben hatte.
Die emotionale Verbindung des Otto Trechmann zu seiner Geburtsstadt Wilster ist dadurch belegt, dass regelmäßig ein Schiff mit diesem Namen unter seiner Reedereiflagge auf den Weltmeeren fuhr. Die erste WILSTER wurde 1871 erbaut; die gestrandete WILSTER war 1898 vom Stapel gelaufen.
Vor ihrer Havarie war die WILSTER auf der Reise nach Boston; sie hatte 1.325 t Zucker geladen, welcher in 200-Pfundsäcken verstaut war.
Bei der Strandung erlitt die WILSTER keine größeren strukturellen Schäden, obwohl in ihrer Außenhaut Undichtigkeiten entstanden. Alle Besatzungsmitglieder gelangten sicher an Land, einige von ihnen wurden zeitweilig in nahgelegenen Häusern in Rockport sowie in der Rettungsstation in Gap Cove untergebracht.
Bereits kurz nach der Strandung wurden Lastkähne losgeschickt, um die Ladung der WILSTER zu leichtern, damit sie danach vom Strand freigeschleppt werden konnte. Schlechtes Wetter und dichter Nebel verzögerten die Bergungsarbeiten; die WILSTER wurde weiter in den Sandstrand eingespült und nahm dabei auch immer mehr Wasser auf.
Die Anstrengungen zu ihrer Bergung dauerten fast einen Monat. Erst am 22. März kam die WILSTER durch den Einsatz von sechs Schleppern endlich frei.
Der gestrandete Steamer war zuvor Ziel vieler Besucher gewesen, welche zumeist aus Rockport, Gloucester und dem Umland kamen.
Das dramatische Geschehen wurde sogar in eigens aufgelegten Ansichtskarten festgehalten, welches die gestrandete WILSTER zeigen.
Die vorgestellten Fotos (Bilder 1 - 3) zeigen Bergungsarbeiten an der WILSTER; die Landkarte zeigt den Ort des Geschehens.
Weitere Informationen zu der Strandung und zu der Bergung befinden sich in der unten aufrufbaren Datei.
Die WILSTER wurde 1887 an den Reeder J.R. Olsen verkauft und fuhr unter dem Namen TYR, wonach sie 1989 weiter verkauft wurde an J. Berner jr.
Am 28. Januar 1897 brach auf einer Reise von Skien nach London die TYR auseinander und sank 50 Meilen vor Lowestoft; die Besatzung überlebte.

Anmerkung: Dieses Objekt ist wegen des Namens des Steamers auch in der Rubrik "Wilsteraner u Wilstermarscher Schiffer und Schiffe" enthalten.

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1929 - Heimattag der Wilstermarsch

1929 Heimattag der Wilstermarsch
Am Sonntag, 26.05.1929 veranstaltete der zu dem Zeitpunkt 10 Jahre bestehende "Heimatverein für die Wilstermarsch" in der Stadt Wilster einen Heimattag.
Der Tag wurde mit einem vielfältigen Programm begangen.
- Vortrag von Dr. Waschnitius, Kopenhagen, über den 1773 in Stavanger in Norwegen geborenen Philosophen, Naturforscher und Dichter Hinrich Steffens, dessen Vorfahren aus Wilster stammen.
- Plattdeutsche Predigt von Pastor Dr. Wilhelm Jensen, St. Margarethen, in der Kirche St. Bartholomäus.
- Vortrag von Dr. Stierling, Altona, über die Baugeschichte der Wilsteraner Kirche.
- Festumzug durch die Stadt - Teilnehmer waren u.a.: Abteilungen der Wilsteraner Gewerbetreibenden, Innungen, Meierei, Ringreiter, Kindergilde, Boßler, Bürgergilde, Feuerwehr, Trachtengruppen, Sängervereine, Ruder- und Segelsportler, Turner
- Festansprachen von Bürgermeister Dethleffsen und Pastor Dr. Jensen.
- Wettkampf der Ringreiter-Vereine
- Eilbotenlauf der Sportler über 4,8 km
- Vorführung von Heimattänzen in alten Trachten
- Vorführung von Liedern durch den Gesangverein Konkordia und die Liedertafel.
- Rundgang durch die Kirche unter baufachlicher Führung.
- Unterhaltungsabend des Quickborn-Vereins "Johann Meyer" in Lübbes Gasthaus mit Vorträgen, Theaterstück, Gedichten und Liedern

Die Zeitung "Landesblatt Schleswig-Holsteins - Itzehoer Nachrichten" berichtete mit dem vorgestellten Bericht (Bild 1) über das Ereignis.
Der Wilsteraner Photograph Ludwig Behning hatte vom Festumzug zahlreiche Photographien aufgenommen, auf deren Ausstellung am Hotel "Wilstermarschhaus" er mit einer Zeitungsanzeige (Bild 2) hinwies.
Der umfangreichere Bericht der Wilsterschen Zeitung kann in der unten aufrufbaren Datei nachgelesen werden.

Anmerkung: Die alten Zeitungsartikel wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Frau Sigrid Malz, Karlruhe.

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1937 - Neues Rathaus - Wiederherstellung der Fassade

1937 Neues Rathaus - Wiederherstellung der Fassade
In ihrer Ausgabe vom 17.12.1937 berichtet die Wilstersche Zeitung über die Wiederherstellung der Fassade des neuen Rathauses - Palais Doos.
Der Artikel kann in der unten aufrufbaren Datei in einem Transkript nachgelesen werden.
Das Gebäude war in den Jahren 1785 und 1786 als Wohnhaus für den vermögenden Kanzleirat Doos erbaut worden und seit 1830 als Bürgermeisterhaus und Neues Rathaus von der Stadt Wilster genutzt.
Die ohne überlebende Leibeserben gebliebene Etatsrätin Luise Charlotte Dorothea Christina Doos hatte in ihrem Testament am 15. Juni 1829 ihr Haus - das spätere Neue Rathaus ihrer Heimatstadt Wilster vermacht.
Das gute Absichten nicht immer sinnvoll sind, wurde durch die im Jahre 1894 seitens der Stadt Wilster veranlasste Umgestaltung der Vorderfront des Gebäudes deutlich. In einem eklatanten Stilbruch wurde die ursprüngliche klassizistische Fassade der Straßenfront des Palais unvorteilhaft in neugotischem Stil und mit einem Vorbau über der Freitreppe verändert. Im Gegensatz dazu blieb glücklicherweise die Gartenfront unverändert (sh. Bild 2).
Im Jahre 1938 wurde die Straßenfront wieder in ihren klassizistischen Zustand versetzt (sh. Bild 3). Oben im Giebel des Hauses sieht man seither als Ornament das „D“, welches an die Doos als frühere Besitzer des Hauses erinnert.
Der Große Saal im Obergeschoß des Hauses war lange Zeit Sitzungssaal der Ratsversammlung und wird heute noch für repräsentative Zwecke genutzt.

Bildrechte:
Bild 2: Ludwig Behning, Wilster
Bild 3: Cramers Kunstanstalt, Dortmund

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1944 - - am 15. Juni 1944 wurde die Stadt Wilster bombardiert - Bericht Wilstersche Zeitung

Am 15. Juni 1944 wurde die Stadt Wilster bombardiert - Bericht Wilstersche Zeitung
aus der Wilsterschen Zeitung vom 17. Juni 1944

- Zeitungsanzeigen der NSDAP
- Bericht der Wilsterschen Zeitung
- Traueranzeigen
Am 15. Juni 1944 wurde die Stadt Wilster bombardiert.
Das kleine Landstädtchen Wilster wurde kurz nach 9:00 Uhr des 15. Juni 1944 Opfer eines Luftangriffs eines anglo-amerikanischen Fliegerverbandes.
Offenbar war ein Angriff auf die Schleusen des Nord- Ostsee Kanals bei Brunsbüttel vom starken Abwehrfeuer der dortigen Flak abgewiesen worden, weshalb die aus 12 viermotorigen Bombern und 6 Begleitjägern bestehende Staffel die friedliche und keinerlei militärische Ziele aufweisende Kleinstadt Wilster angriff.
In heutiger Zeit würde eine derartige Handlungsweise eine Anklage vor dem Kriegsverbrecher-Tribunal von Den Haag zur Folge haben. Nach dem II. Weltkrieg jedoch bestimmten die Sieger allein, was Unrecht war und was nicht!
Um hier keinerlei Mißverständnisse aufkommen zu lassen, die Schuld Deutschlands am II. Weltkrieg und die dabei begangenen Verbrechen sollen hier nicht relativiert werden!
Bei dem Terror-Angriff auf die Wohnbevölkerung der kleinen Stadt Wilster wurden 51 Menschen umgebracht und hunderte verletzt.
Insgesamt 35 Gebäude wurden total vernichtet und 109 Häuser unbewohnbar gemacht, 300 weitere erlitten Schäden.. Selbst die wunderschöne Kirche der Stadt Wilster wurde durch Bomben schwer verwüstet.

Die Wilstersche Zeitung berichtete über das tragische Geschehen und veröffentlichte in ihrer Ausgabe vom 17. Juni 1944 mehrere Traueranzeigen.
Alles kann besser lesbar in der unten aufrufbaren Datei nachgelesen werden, in welcher auch die Namen der getöteten Menschen aufgeführt sind.

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1945 - /46 Flüchtlinge und Heimatvertriebene leiden Not

1946 Flüchtlinge und Heimatvertriebene leiden Not
In der Folge des II. Weltkrieges hatten sehr viele Flüchtlinge und Heimatvertriebene zunächst in Schleswig-Holstein Obdach gefunden. Mit Stand vom 01. Juni 1950 waren von den insgesamt 2.667.000 im Lande lebenden Menschen 916.000 Heimatvertriebene, also 34,3 % bzw. jeder Dritte.
In den Jahren zuvor war die Situation noch dramatischer.
In der kleinen Stadt Wilster lebten zeitweilig etwa 8.500 Menschen – also doppelt so viel wie gegenwärtig – denen nur halb so viel Wohnraum wie heute zur Verfügung stand.
Seitens der örtlichen Verwaltung wurde mit aller Kraft nicht nur mittels behördlicher Bewirtschaftung des Wohnraums dahingehend gewirkt, die Not dieser Menschen zu lindern. Die gesamte Bevölkerung wurde erfolgreich aufgefordert, mit Sachspenden zu helfen.
Als Beispiele dafür seien hier vorgestellt
- Anweisung vom 13. Oktober 1945 (Abbildung 1) zur Ablieferung von Kleidung.
- Aufforderung vom 11. Januar 1946 (Abbildung 2) zur Spende von wärmenden Wolldecken.
Vielen heutigen Wilsteranern ist nicht mehr bekannt, wie einfach und überaus provisorisch für viele Menschen seinerzeit ihre Gesamtsituation und Wohnverhältnisse waren. Ein Beispiel dafür zeigt das Foto (Bild 3) der am sonnabendlichen Badetag in einer Zinkwanne sich waschenden jungen Mädchen.
Über siebzig Jahre danach macht die Erinnerung an diese Zeit bescheiden und demütig, fördert das Verständnis für Beweggründe und Belange der heute in Deutschland um Obdacht und Hilfe bittenden vor Krieg und Verfolgung fliehenden Menschen.

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1956 - Strandung der BALTROVER auf der Elbe vor St. Margarethen

1956 Strandung der BALTROVER auf der Elbe vor St. Margarethen
Die Strandung des britischen Dampfers "Baltrover" am 20.01.1956 auf der Elbe bei St.Margarethen war ein über die Region hinaus stark beachtetes Ereignis.
Am 20.01.1956 hatte das Zusammenwirken ungünstiger Umstände die Havarie des Schiffes bewirkt. Nachdem das durch einen Orkan verursachte besonders hoch auflaufende Hochwasser das Einlaufen des Schiffes in die Brunsbütteler Schleuse verhindert hatte, legte sich das Schiff auf der Elbe auf Reede, wo es jedoch durch den Sturm versetzt wurde. Bei dem am folgenden Tag unter Einsatz eines Schleppers unternommen Versuch des Verholens an einen optimaleren Ankerplatz, wurde der Dampfer zum Zeitpunkt hohen Wasserstandes von Orkanboen bei St. Margarethen auf Land gedrückt. Der auf Ost umlaufende Wind bewirkte ein rasches Fallen des Wasserstandes. Die „Baltrover“ sass fest. Starker Frost sorgte für das Einfrieren des Schiffes. Die Umstände machten ein Freischleppen des Havaristen unmöglich.
Für die Wirts- und Geschäftsleute war es ein willkommenes Zubrot, da die Mannschaft trotz gefährlicher „Eisberge“ bei Niedrigwasser den Weg in den Ort fanden (sh. dazu die unten aufrufbare Datei).
Dieses Ereignis war natürlich auch ein Touristenmagnet, der Strand war oft voller Menschen. Das Schiff wurde geleichtert und eine Rinne Richtung Fahrwasser gebaggert. Mit vereinten Kräften von 4 Schleppern („Bugsier IV“, „Fairplay 14“, „Danzig“ und „Otto Wulf“) gelang es am 13.2.1956 um 15.45 Uhr das geleichterte Schiff durch die Rinne ins Fahrwasser zu ziehen.
Die ergänzenden Fotos 5 - 8 zeigen die BALTROVER bei der Passage durch den NOK - bei Bild 8 mit einem veränderten Farbanstrich.

Quelle: Dithmarschen Wiki
wo es unter Frachter Baltrover mehr Informationen zu Schiff und Ereignis gibt.

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1962 - Sturmflut am 16. und 17. Februar - die Wilstermarsch entgeht einer Katastrophe

1962 Sturmflut am 16. und 17. Februar - die Wilstermarsch entgeht einer Katastrophe
In der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 entging die Wilstermarsch nur infolge besonderer Umstände einer Katastrophe. Ein Versagen des Deiches an der Stör bei Groß-Kampen konnte nur mit Glück abgewendet werden.
Was war geschehen?
Eine ausgedehnte Sturmwetterlage über der Nordsee hatte zur Folge gehabt, dass am 16. Februar 1962 an der Unterelbe der Wind gegen den Ebbstrom wirkte und zum Zeitpunkt des Niedrigwassers die Wasserstände hoch und zumeist in Höhe des normalen Tidehochwassers blieben. Das über die Nordsee ziehende Orkantief „Vincinette“ drückte mit seinen ausgedehnten Windfeldern und Windgeschwindigkeiten um 130 km/h das Wasser gegen die Küste und in die Trichtermündung der Elbe. Das DHI (Deutsche Hydrographische Institut) warnte vor einer schweren Sturmflut; das Radio sendete Sturmflutwarnungen. Die zuständigen Stellen und die Bewohner auf den Inseln und an der Nordseeküste bereiteten sich auf die Sturmflut vor. Weiter ab von der Küste war man weniger besorgt, doch es sollte anders kommen. In der Elbe und ihren Nebenflüssen traten in der Nacht auf den 17. Februar zuvor nie beobachtete Wasserstände auf.
In einem Telegramm - es bestanden keine Telefonverbindungen mehr - einer Mitarbeiterin der Zeitung Norddeutsche Rundschau hieß es es Sonnabendvormittag (17. Februar) zur Situation in der Wilstermarsch: "Bericht Polizeiabteilung 7 Uhr - Stördorf drei Stellen Deich innen weggerutscht - Großkampen - Deich über Hälfte von außen weg - Wasser 50 cm unter Deichkrone zwischen Beidenfleth und Großkampen - Drei Stellen von innen weggerutscht - Fährhaus bis oben voll Wasser - Wewelsflether-Uhrendorfer Stöpe gebrochen - Katastrophenweg 15 m weg - Wewelsfleth-Brokdorf-Scheelenkuhlen-St. Margarethen leichtere Beschädigungen am Deich - 4,10m über Normal"
In der Stör wurde am Pegel Kasenort gegen 02:30 ein Wasserstand von NN +5,20 m erreicht;
am Pegel Itzehoe trat etwa eine halbe Stunde später ein Wasserstand von NN + 4,71 m auf.
Die tief gelegene Wilstermarsch war besonders gefährdet. Die größte Gefahr drohte ihr nicht vorrangig von den in der Folge der Hollandflut (1953) in vielen Strecken verstärkten Deichen an der Elbe, sondern von den Flußdeichen an der Stör. Deren Bestick mit den sehr steilen Böschungen und der schmalen Deichkrone, die zudem vielfach auch eine zu geringe Höhe hatte, sollte sich als problematisch erweisen.
Insbesondere bei Groß Kampen, wo im Mäanderbogen der Stör die Außenböschung des Deiches dem aus Nordwest stürmenden Wind und somit dem Wellenschlag ausgesetzt war, ergab sich eine äußerst beängstigende Situation. Es entstanden unterhalb der Deichkrone tiefe Ausschläge in der Deichböschung. Obwohl die Männer der Freiwilligen Feuerwehren mit Pfählen und Sandsäcken die Deichkrone zu sichern versuchten, stand ein Kappenbruch des Deiches mit verheerenden Folgen für große Teile der Wilstermarsch zu befürchten. Der Höhepunkt der Tide war noch nicht erreicht, als die Mehrzahl der Hilfskräfte vom Deich abgezogen werden mußte, zu groß war die Gefahr geworden. Der gemeinsam mit Deichbaumeister Uwe Paulsen die Situation beobachtende Oberdeichgraf Heinrich Schmidt (beide Deich- und Hauptsielverband Wilstermarsch) ging unterhalb der Deichkrone auf der Binnenböschung des Deiches auf die Knie, um laut zu beten. Andere taten es ihm nach, denn es war durch Menschenkraft nichts mehr zu bewerkstelligen. Es war eine ganz besondere Situation, als in diesem Moment ein den Wasserstand beobachtender Feuerwehrmann ein Sinken des Wasserstandes bemerkte. Wie konnte das sein, wo doch der Zeitpunkt des Tidehochwassers noch nicht erreicht war? Bei Itzehoe und linksseitig der Stör bei Heiligenstedten sowie auch bei Münsterdorf war der Deich gebrochen, große Wassermassen ergossen sich dort in die Marsch. Auch das Industriegebiet bei der Alsen Portland Zementfabrik sowie Teile der Stadt Itzehoe wurden überschwemmt. Bedingt durch die dadurch eingetretene Entlastung konnte der Deich bei Groß Kampen gehalten werden. Die Wilstermarsch war einer Katastrophe entgangen, wie sie in derselben Nacht über Hamburg Wilhelmsburg kam, wo 222 Menschen ertranken; insgesamt verloren bei der Sturmflut 315 Menschen ihr Leben.
Bild 1: Sicherung der Deichkrone mit Pfählen und Sandsäcken bei Groß Kampen
Bild 2: Böschungsrutschung mit muschelförmiger Gleitfläche auf der Deichbinnenseite bei Stördorf.
Bild 3: Sicherung der Tore der Fährstöpe Beidenfleth
Bild 4: Hafen St. Margarethen mit abgetriebenem und gestrandeten Binnenschiff nach Rückgang des Wassers.
Sturmfluten haben von jeher die Marschen und Inseln an der Küste von Flandern bis Jütland bedroht, vielfach kam es nach Versagen der Deiche zu verheerenden Überschwemmungen. Die Chronik Nordsee Sturmfluten verdeutlicht die Gefahren für die Küstengebiete.

Bildrechte: Lothar Karstens, Brokdorf
Anmerkung: Die Fotos wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt durch Herrn Karl Kautz, Brokdorf

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1971 - - am 12. November wurde die Mühle FORTUNA ein Raub der Flammen - Bericht Wilstersche Zeitung

1971 - am 12. November wurde die Mühle FORTUNA in Hochfeld ein Raub der Flammen
Bericht der Wilsterschen Zeitung vom selben Tag.
Die Mühle "Fortuna" im Ortsteil Hochfeld der Wilstermarsch Gemeinde Dammfleth trug die Jahreszahl 1897 - in genanntem Jahr war sie von ihrem vorherigen Standort in Neumühlen nach Hochfeld versetzt worden.
Ein in den Morgenstunden des 12.11.1971 in der Filteranlage des Mühlenbetriebes ausgebrochenens Feuer breitete sich rasend schnell aus und zerstörte den gesamten technischen Betrieb des Kraftfutterwerks Detlef Trede und auch die zugehörige schöne alte Mühle - eine Galerie-Holländermühle.
Ihr Name nach der Glücksgöttin FORTUNA bewahrte sie leider nicht vor dem "roten Hahn".
Zur Zeit des unglücklichen Ereignisses erbaute der Begründer dieser Heimat-Seite das Unterschöpfwerk Klein Kampen; er war Augenzeuge des schaurig schönen Anblicks, als sich das brennende Mühlenkreuz noch einmal etwas drehte und dann in einem Schwall von Funken und Rauch in sich zusammenstürzte.

Neben den vorgestellten Zeitungsbildern gibt der unten aufrufbare Bericht einen Eindruck von den Zerstörungen und Schäden.

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1974 - Hans-Hinrich Hauschild, Vorsitzender der SVW, auf der Elbe ertrunken

07. September 1974 Hans-Hinrich Hauschild, Vorsitzender der SVW, auf der Elbe ertrunken.
Während einer Fahrt mit der von ihm geführten ARIADNE (Eigner: Willy Lipp, Itzehoe) nach Wischhafen ging durch unglückliche Umstände der Schiffsführer über Bord und ertrank in der Elbe. Seine mitsegelnde Ehefrau und seine beiden Töchter sowie deren zwei mitsegelnde Freundinnen hatten ihm nicht helfen können.
Der Verunglückte war seit dem 10.Januar 1970 Vorsitzender der SVW gewesen.
Die Wilstersche Zeitung berichtete über das tragische Geschehen. Der Artikel kann in der unten aufrufbaren Datei nachgelesen werden.

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1976 - Protest gegen Bau des Kernkraftwerkes Brokdorf

1976 Protest gegen den Bau des Kernkraftwerkes Brokdorf.
Der beabsichtigte Bau eines Kernkraftwerkes bei Brokdorf führte seinerzeit zu scharfen Auseinandersetzungen sowohl in der Öffentlichkeit als auch in und zwischen den politischen Parteien.
In der Region bewirkte insbesondere neben der grundsätzlichen Ablehnung der Kernkraft die seitens der damaligen Landesregierung kurzfristig vorgenommene Änderung des Landsraumordnungsplanes (Sonderfunktion Kraftwerksstandort Brokdorf anstelle „nur“ Wohnen, Erholung, Landwirtschaft) und die handstreichartige Besetzung des Baugeländes erhebliche Empörung.
Neben der 1978 auf dem Marktplatz in Wilster durchgeführten eindrucksvollen Demonstration (sie war die bis dahin größte Demonstration der Anti-AKW-Bewegung), haben bereits zuvor und auch danach eine Reihe verschiedener Protestveranstaltungen in der Wilstermarsch und an anderen Orten stattgefunden.
Die Diskussionen um das Kernkraftwerk Brokdorf spaltete seinerzeit die Bevölkerung der Wilstermarsch in Gegner und Befürworter - kaum jemand hatte keine eigene Position zu dem Thema.
Während es bei der Demonstration in Wilster weder zu Ausbrüchen von Gewalt noch zu nennenswerten Sachbeschädigungen kam, blieben jedoch Teile der Demonstrationen vor dem Baugelände in Brokdorf nicht friedlich. Insbesondere die Teilnahme gewaltbereiter linksradikaler und den Staat ablehnender Chaoten sowie das unsensible Vorgehen der Polizei gegen jede Form von Protest und unterscheidungslos gegen alle Demonstranten, führte zu einer Eskalation der Gewalt.
Darüber hinaus veranlaßte die damalige Landesregierung offenkundig eine Ausgrenzung erklärter Atomkraftgegner. Heute nach über vier Jahrzehnten ist deutlich, dass die Vorhaltungen der seinerzeitigen Atomkraftgegner bezüglich des Fehlens einer gesicherte Endlagerung von Atommüll zu Recht erhoben wurden, denn eine solche besteht immer noch nicht.
Auch die Aussage des damaligen Ministerpräsidenten Gerhard Stoltenberg, wonach die Lichter ausgehen würden, wenn das AKW Brokdorf nicht gebaut würde, ist spätestens seit der Entscheidung nach dem Ausstieg Deutschlands aus der Atomenergie als unbegründet belegt.

Bildrechte: Bürgerinitiative Umweltschutz Unterelbe

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1976 - Protest gegen Bau des Kernkraftwerkes Brokdorf a

1976 Protest gegen den Bau des Kernkraftwerkes Brokdorf
Der beabsichtigte Bau eines Kernkraftwerkes bei Brokdorf führte zu scharfen Auseinandersetzungen sowohl in der Öffentlichkeit als auch in und zwischen den politischen Parteien.
In der Region bewirkte insbesondere neben der grundsätzlichen Ablehnung der Kernkraft die seitens der damaligen Landesregierung kurzfristig vorgenommene Änderung des Landsraumordnungsplanes (Sonderfunktion Kraftwerksstandort Brokdorf anstelle „nur“ Wohnen, Erholung, Landwirtschaft) und die handstreichartige Besetzung des Baugeländes erhebliche Empörung.
1978 fand auf dem Marktplatz in Wilster eine eindrucksvolle Demonstration gegen den Bau des Atomkraftwerkes Brokdorf statt. Es war die bis dahin größte Demonstration der Anti-AKW-Bewegung.
Es folgte eine Reihe verschiedener Protestveranstaltungen in der Wilstermarsch und an anderen Orten.
Während der Demonstration in Wilster kam es weder zu Ausbrüchen von Gewalt noch zu nennenswerten Sachbeschädigungen - anders jedoch Teile der Demonstrationen vor dem Baugelände in Brokdorf.
Die Diskussionen um das Kernkraftwerk Brokdorf spaltete seinerzeit die Bevölkerung der Wilstermarsch in Gegner und Befürworter - kaum jemand hatte keine eigene Position zu dem Thema.

Bildrechte: Bremer Bürgerinitiative gegen Atomenergieanlagen

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1976 - Protest gegen Bau des Kernkraftwerkes Brokdorf b

1976 Protest gegen den Bau des Kernkraftwerkes Brokdorf.
Der beabsichtigte Bau eines Kernkraftwerkes bei Brokdorf führte seinerzeit zu scharfen Auseinandersetzungen sowohl in der Öffentlichkeit als auch in und zwischen den politischen Parteien. In der Region bewirkte insbesondere neben der grundsätzlichen Ablehnung der Kernkraft die seitens der damaligen Landesregierung kurzfristig vorgenommene Änderung des Landsraumordnungsplanes (Sonderfunktion Kraftwerksstandort Brokdorf anstelle „nur“ Wohnen, Erholung, Landwirtschaft) und die handstreichartige Besetzung des Baugeländes erhebliche Empörung.
Die Diskussionen um das Kernkraftwerk Brokdorf spaltete seinerzeit die Bevölkerung der Wilstermarsch in Gegner und Befürworter - kaum jemand hatte keine eigene Position zu dem Thema.
Bei Demonstrationen vor dem Baugelände in Brokdorf blieb es leider nicht friedlich. Insbesondere die Teilnahme gewalttätiger linksradikaler und den Staat ablehnender Chaoten sowie das unsensible Vorgehen der Polizei gegen jede Form von Protest und unterscheidungslos gegen alle Demonstranten, führte zu einer Eskalation der Gewalt.

Bildrechte: Bremer Bürgerinitiative gegen Atomenergieanlagen (BBA)
Reg. mein-wilster: 1736.1 AK
Reg. mein-wilster: 1736.2 AK

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1976 - Protest gegen Bau des Kernkraftwerkes Brokdorf c

1976 Protest gegen Bau des Kernkraftwerkes Brokdorf
Der beabsichtigte Bau eines Kernkraftwerkes bei Brokdorf führte seinerzeit zu scharfen Auseinandersetzungen sowohl in der Öffentlichkeit als auch in und zwischen den politischen Parteien.
Die Diskussionen um das Kernkraftwerk Brokdorf spaltete seinerzeit die Bevölkerung der Wilstermarsch in Gegner und Befürworter - kaum jemand hatte keine eigene Position zu dem Thema.
Bei Demonstrationen vor dem Baugelände in Brokdorf blieb es leider nicht friedlich. Insbesondere die Teilnahme linksradikaler und den Staat ablehnender Chaoten sowie das unsensible Vorgehen der Polizei gegen jede Form von Protest, führte zu einer Eskalation der Gewalt.

Bildrechte: Bürgerinitiative Umweltschutz Unterelbe

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1979 - - am 23. Mai 1979 enorme Schäden durch Wirbelsturm - Bericht Wilstersche Zeitung

23. Mai 1979 enorme Schäden durch Wirbelsturm in der Wilstermarsch
Bericht der Wilsterschen Zeitung vom 25. Mai 1979
Ein gewaltiger und nur etwa eine Viertelstunde tobender Wirbelsturm verursachte gewaltige Schäden in der Wilstermarsch, u.a. entstanden folgende Schäden:
- in Hochfeld wurde das Gehöft Pien zerstört
- in Hochfeld wurde ein Wohnwagen hundert Meter durch die Luft geschleudert und völlig zertrümmert
- in Honigfleth stürzte eine große mit Reeth gedeckte Stallung und Scheune ein
- das Wahrzeichen der Wilstermarsch - die Schöpfmühle Honigfleth - wurde schwer beschädigt
- in Brokdorf zertrümmerte ein umstürzender riesiger Baum eine Garage mit einem Fahrzeug
- in Vaalermoor stürzten die Gebäude der Familien Rudolf Bestmann und Max Hönck zusammen; der Hof von Richard Haase wurde abgedeckt.
- in Sachsenbande wurde das Dach des Wohnhauses von Heinz Büchler abgedeckt.

Hinweis: Neben den vorgestellten Zeitungsbildern gibt der unten aufrufbare Bericht einen Eindruck von den Zerstörungen und Schäden.


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