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1955 - Festsaal im Obergeschoß von Egge´s Gasthof in Beidenfleth

1955 Festsaal im Obergeschoß von Egge´s Gasthof in Beidenfleth an der Stör
Die im Oberen Dorf stehende Gastwirtschaft besteht heute noch und hat gegenwärtig den Namen „Gasthof Frauen“.
Der Saal dient nach wie vor als Veranstaltungsort für Feiern und Versammlungen der örtlichen Vereine sowie für private Feste.

Bildrechte: Verlag H. Blume, Glückstadt

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1825 - Walfänger Brigg DIE HARMONIE VON BEIDENFLETH

1825 Walfänger Brigg DIE HARMONIE VON BEIDENFLETH
Gemälde in Deckfarbenmalerei, 34,7 x 53,8 cm
Signatur: L. Busch, 1825. pinx
Inschrift am Heck des Schiffes: DIE HARMONIE VON BEIDENFLETH
Der Danebrog am Heck des Schiffes erinnert daran, das Holstein - mithin auch Wilster - bis 1865 zum Gesamtstaat Dänemark gehörte.
Vor 200 Jahren und davor wurden u.a. von Altona, Beidenfleth, Brunsbüttel, Itzehoe, Glückstadt, Kollmar, Uetersen Schiffe zum Wal-Fang und Robbenschlag in das Eismeer im Nordatlantik ausgesandt.
In den Jahren 1818 bis 1825 ging von Beidenfleth aus die Brigg DIE HARMONIE VON BEIDENFLETH regelmäßig auf Walfang.
Besondere originale Erinnerungsstücke an diese Zeit sind längst (etwa ab 1875) verschwunden, z.B. die aus den Kiefernknochen der Wale gebildete Tore - jeweils zwei standen in Wewelsfleth am südlichen Deich bei der Störmündung sowie in Beidenfleth hinter der Mühle und eines weiter nach Hodorf zu.
Am Mühlenhörn an der Grenze der Kirchspiele Wewelsfleth und Beidenfleth stand bis Mitte des 19ten Jahrhunderts eine Transiederei. Sie wurde u.a. auch von dem von Beidenfleth ausgesandten Grönlandfahrer DIE HARMONIE VON BEIDENFLETH beliefert. Sie fuhr von 1818 bis 1823 unter dem Kommandeur P. Sommer und danach unter dem Kommandeur J. Voß.
1819 mußte die HARMONIE "wegen gebrochenen Ruders Grönland am 12. Juny verlassen". Überhaupt waren die Reisen überaus gefährlich und es waren Verluste an Schiffen und Mannschaften zu beklagen.
In den Beidenflether Kirchenbüchern finden sich auch Einträge von Grönlandfahrern aus früherer Zeit.
Im Totenregister ist u.a. unter dem 02.Oktober 1780 vermerkt, dass der Sohn "des nach Grönland Fahrenden Joh. Stammer" gestorben sei.
Am 14.September 1819 wird Johann Friedrich Wulf als "Faßbinder auf dem hiesigen Grönlandfahrer" genannt (beim Tode seines Sohnes).
Ein besonders tragisches Geschehen ist am 08.August 1820 dokumentiert mit "Hinrich Wichmann, ehel. Sohn des Webers zu Hohenfelde Emke Wichmann und Abel geb. Münster. Er diente als Matrose auf dem hiesigen Grönlandfahrer. Kam hier an seinem Todestage glücklich von seiner gefahrvollen Reise an und ertrank etwa eine Stunde nachher, indem er vom Schiffe in die Challuppe herabspringen wollte und das Boot verfehlte. Er war 19 Jahre alt und wurde stille beerdigt."
Auch auf den von anderen Häfen der Region ausgehenden Schiffen fuhren Männer aus den Orten der Wilstermarsch und aus Wilster mit; so z.B. 1820 auf der "EINIGKEIT VON BRUNSBÜTTEL" der Speckschneider Maat Michel Rohweder, der Partfahrer Hinrich Bielenberg und die Matrosen Claus Böther und Hinrich Ahmling. Dabei war auch der damals siebzehnjährige Matrose Peter von Holdt, welcher später zum Stammvater der heute in Nordfriesland und auf den Nordfriesischen Inseln lebenden "von Holdt" wurde.
Aus den in der Wilstermarsch gelegenen Orten gehörten noch Carsten Saß und Johann Ohlhafer (beide aus Brokdorf), David Detlefs (aus Wewelsfleth) und Peter Mahn (aus Flethsee) zu der 51 Männer umfassenden Besatzung.
Als Beleg für die aus Wilster und der Wilstermarsch stammenden Seefahrer liegen Auszüge aus der originalen Mannschaftsliste des Walfängers "EINIGKEIT VON BRUNSBÜTTEL" aus dem Jahre 1820 vor. Darin sind die Namen der genannten Wilsteraner sowie deren damaliges Lebensalter aufgelistet.
Den von Glückstadt aus erstmals 1818 auf die Reise gegangenen Schoner SCHNELLHEIT ereilte bereits auf seiner zweiten Reise ins Nordmeer sein Geschick. In einem vom 16.bis 18. März 1819 wütenden Orkan ging das Schiff mit seiner 26 Mann umfassenden Besatzung verloren. Die Namen der Verunglückten sind im Glückstädter Totenregister verzeichnet; unter ihnen sind genannt Johann Averhoff aus Beidenfleth und Jacob Lucht aus Wilster.

Heute erinnert vor dem Gebäude der Gemeinschaftsschule der Wilstermarsch in Wilster als Objekt "Kunst am Bau" die Fluke eines abtauchenden Wals auch an die bedeutende Zeit von Grönlandfahrt, Walfang und Robbenschlag sowie die daran beteiligten Männer aus der Stadt Wilster und der Wilstermarsch.
In Erinnerung ist auch noch allgemein, dass von Wewelsfleth und Beidenfleth aus früher die bekannten Störkringel tonnenweise als Schiffsproviant an die Walfänger geliefert wurden.

Quellen:
Der Historische Walfang in Bildern - Altonaer Museum in Hamburg, Norddeutsches Landesmuseum (1987)
Schleswig-Holsteins Grönlandfahrt auf Walfischfang und Robbenschlag (1937), von Wanda Oesau

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1914 - Colosseum - Festsaal und Gastwirtschaft a

1914 Colosseum - Festsaal und Gastwirtschaft
Das zur Gaststätte im historischen Trichter (Gartenhaus des Palais Michaelsen) gehörende Colosseum enthält den großen Festsaal (über jahrzehnte der größte Festsaal im Kreis Steinburg).
Neben der im Zuckerbäckerstil errichteten und mit Türmchen versehenen Veranda ist noch eine weitere offene kleine Veranda erkennbar – sie wurde in den 1970er Jahren beseitigt wie auch die links neben dem im Hintergrund erkennbaren Trichter vorhandene Musikmuschel.

Bildrechte: Aufnahme und Verlag von Ludwig Behning, Wilster

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HERTHA - AXEL von WILSTER - MATHILDE c

HERTHA - AXEL von WILSTER - MATHILDE
Die jetzt in Wilster beheimatete HERTHA wurde im Jahre 1966 abermals vergrößert. Auf der Johann-Brockmüller Werft in Glückstadt wurde sie auf insgesamt 33,5 Meter Länge gebracht, wonach sie eine Tragfähigkeit von 154 t hatte. Die ursprüngliche Länge des Schiffes war somit fast verdoppelt.
Aus HERTHA wurde zu diesem Zeitpunkt die „AXEL von WILSTER“.
Das Bild 1 zeigt die AXEL von WILSTER ex HERTHA im Jahr 1967 inmitten eines Päckchens weiterer Binnenmotorschiffe vor der Geesteschleuse; die Geeste war wegen eines verunglückten Fischdampfers gesperrt.
Von der Geeste ging es weiter im Verlaufe des Elbe-Weser-Schifffahrtsweges über den Hadelner Kanal zur Elbe bei Otterndorf.
- In der vorderen Reihe liegen (von links nach rechts):
"URSULA" - Wilster - (ex "VENUS") von Johannes Suhl, Wilster, Bj. 1905, Fack - Itzehoe
"ADOLPH" - Hamburg von Hermann Mink aus Drochtersen. Bj. 1901 - Hoogezand
"AXEL" - Wilster (ex "HERTHA") von Karl Hugo Hein, Wilster. Bj. 1914, Junge -Wewelsfleth
"MIGNON" von Erich Block, Wewelsfleth
"LISA II" (ex "STADENSIA") von Schiffer Braak aus Grünendeich
- In der mittleren Reihe liegen (von links nach rechts):
"BRITTA" (ex "GERTRUD", ex "BERTTHA") von Günther Raap aus Freiburg. Bj.1906, Johs. Thormählen - Elmshorn
"DORA" - Freiburg von Georg Raap aus Freiburg. Bj. 1910, Lucas Mulder - Martenshoek
- unbekannt -
"JOHANNA" - Glückstadt von J. Junge aus Glückstadt. Bj. 1908, Jacobs - Moorrege
- hintere Reihe mittig:
Die spätere "ROLF-JÖRG" von Hermann Mink aus Drochtersen
Bild 2 zeigt die ebenfalls in Wilster beheimatete URSULA von Schiffer Suhl an den Dalben.
Im Jahre 1968 wurde die AXEL von WILSTER ex HERTHA an den Mühlenbesitzer Hans Reimers in Kellinghusen verkauft, für den sie mit Setzschiffern besetzt bis 1982 fuhr. Danach wurde sie wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit und nachteiliger Veränderungen des Fahrwassers der Stör aufgelegt. Zur damaligen Zeit wurden fast alle alten Ewer abgewrackt.
Der AXEL von WILSTER ex HERTHA blieb dieses Schicksal erspart, sie wurde privat erworben und von dem neuen Eigner fast original in ihren ursprünglichen Zustand zurück gebaut. Nach dem auf der Werft von Günter Muche an der Dove-Elbe bei Hamburg Allermöhe durchgeführten Rückbau wies sie mit 18,5 x 4,2 x 1,35 Meter nahezu wieder ihre alten Maße auf, zudem wurde sie wieder als Besan-Ewer aufgeriggt. Es versteht sich von selbst, daß gleichzeitig das Schiffsinnere zeitgemäß und wohnlich umgestaltet wurde. Genau ein dreiviertel Jahrhundert nach ihrem ersten Stapellauf wurde der wundervoll wieder hergerichtete alte Ewer wieder seinem Element übergeben. Sie wurde umbenannt in MATHILDE
Seit 1993 ist der Heimathafen der MATHILDE ex AXEL von WILSTER ex HERTHA der Museumshafen Lübeck. Wenn sie nicht gerade in den Küstengebieten von Nord- und Ostsee unterwegs ist, kann sie dort in neuer alter Pracht bewundert werden (Bilder 3 und 4)
Bild 4 zeigt den Begründer dieser Heimat-Seite vor der in Lübeck liegenden MATHILDE

Bildrechte Bilder 1 und 2: nicht bekannt
Bilder und Informationen wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Frau Liane Hein, Wilster
und Herrn Andre Konietzko, Elmshorn.
Bildrechte Bilder 3 und 4: Traute von Holdt, Tungeln

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1914 - Colosseum - Festsaal und Gastwirtschaft b

1914 Colosseum - Festsaal und Gastwirtschaft
Das zur Gaststätte im historischen Trichter (Gartenhaus des Palais Michaelsen) gehörende Colosseum enthält den großen Festsaal. Dieser war sehr lange Zeit der größte Saal im Kreis Steinburg.
Neben der im Zuckerbäckerstil errichteten und mit Türmchen versehenen Veranda ist noch eine weitere offene kleine Veranda erkennbar; diese Veranda wurde später mit Fenstern geschlossen. Sie diente während der Zeitdauer des Wilster Jahrmarkts als Domizil für den Marktmeister sowie für den für die Marktbetreiber zuständigen Elektriker. Ende der 1960er Jahre wurde sie beseitigt.

Bildrechte: Aufnahme und Verlag von Ludwig Behning, Wilster
Von der bereits vorgestellten Ansichtskarte mit ansonst unverändertem Motiv unterscheidet sich diese Version durch eine andere Beschriftung sowie das wegretuschierte Blattwerk im Bereich der Turmspitze.
Anmerkung: Die Ansichtskarte wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Frau Inge Thomsen, Schadendorf

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1937 - Schleswig-Holsteins Grönlandfahrt - Walfänger aus Wilster

1937 Schleswig-Holsteins Grönlandfahrt auf Walfischfang und Robbenschlag
von Wanda Oesau
erschienen im Verlag J.J. Augustin, Glückstadt - Hamburg - New York
Das profunde Werk schildert auf 311 Seiten und vielen zeitgenössischen Abbildung mit ungeheuer vielen Details die Grönlandfahrt, wie sie von Ende des 17ten bis Anfang des 19ten Jahrhunderts auch von den im Einzugsbereich der Niederelbe gelegenen Häfen ausging.
Auf dem Titelbild ist der von Glückstadt aus auf Grönlandfahrt gehende Walfänger "Der kleine Heinrich" abgebildet.
Der Danebrog am Heck des Schiffes erinnert daran, das Holstein - mithin auch Wilster - bis 1865 zum Gesamtstaat Dänemark gehörte.

Anmerkung (Bilder 2 bis 4)
Vor 200 Jahren und davor wurden u.a. von Altona, Beidenfleth, Brunsbüttel, Itzehoe, Glückstadt, Kollmar, Uetersen Schiffe zum Wal-Fang ausgesandt.
Auf diesen Schiffen fuhren auch Männer aus der Wilstermarsch und aus Wilster mit; so z.B. 1820 auf der "Einigkeit von Brunsbüttel" der Speckschneider Maat Michel Rohweder, der Partfahrer Hinrich Bielenberg und die Matrosen Claus Böther und Hinrich Ahmling. Dabei war auch der damals siebzehnjährige Matrose Peter von Holdt, welcher später zum Stammvater der heute in Nordfriesland und auf den Nordfriesischen Inseln lebenden "von Holdt" wurde.
Aus den in der Wilstermarsch gelegenen Orten gehörten noch Carsten Saß und Johann Ohlhafer (beide aus Brokdorf), David Detlefs (aus Wewelsfleth) und Peter Mahn (aus Flethsee) zu der 51 Männer umfassenden Besatzung.
Als Beleg für die aus Wilster und der Wilstermarsch stammenden Seefahrer sind Auszüge aus der Kopie von der originalen Mannschaftsliste des Walfängers "Einigkeit von Brunsbüttel" aus dem Jahre 1820 beigefügt. Darin sind die Namen der genannten Wilsteraner sowie deren damaliges Lebensalter aufgelistet. Diese Liste ist auch abgedruckt in dem vorgenannten Standardwerk über den Schleswig-Holsteinischen Walfang von Wanda Ösau.
In der Wilsteraner St. Bartholomäus Kirche befindet sich ein Wandleuchter aus dem Jahr 1652 mit einer Abbildung des Propheten Jona, wie er aus dem Wal augespuckt wird!
Vor dem Neubau der Gemeinschaftsschule der Wilstermarsch in Wilster erinnert als Objekt "Kunst am Bau" die Fluke eines abtauchenden Wals auch an die bedeutende Zeit von Grönlandfahrt, Walfang und Robbenschlag sowie die daran beteiligten Männer aus Wilster und der Wilstermarsch.
Andere besondere Erinnerungsstücke sind längst (etwa ab 1875) verschwunden, nämlich die aus den Kiefernknochen der Wale gebildete Tore - jeweils zwei standen in Wewelsfleth am südlichen Deich bei der Störmündung sowie in Beidenfleth hinter der Mühle und eines weiter nach Hodorf zu.
Am Mühlenhörn an der Grenze der Kirchspiele Wewelsfleth und Beidenfleth stand bis Mitte des 19ten Jahrhunderts eine Transiederei. Sie wurde u.a. auch von dem von Beidenfleth ausgesandten und von 1818 bis 1825 belegten Grönlandfahrer "Harmonie" beliefert. In den Kirchenbüchern finden sich auch Einträge von Grönlandfahrern aus früherer Zeit.
In Erinnerung ist aber heute noch allgemein, daß von Wewelsfleth aus früher die bekannten Störkringel tonnenweise als Schiffsproviant an die Walfänger geliefert wurden.

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1915 - Markt südliche Häuserzeile und Blick zur Deichstraße b

1915 Markt südliche Häuserzeile und Blick zur Deichstraße
Seit einem Jahrhundert prägte die Häuserzeile in unverkennbaren Weise das Bild des Marktplatzes, bis vor einiger Zeit Gebäude abgebrochen und durch Neubauten ersetzt wurden.
In dem links stehenden Gebäude hatte seinerzeit die Wilstermarsch Spar- und Leihkasse ihre Geschäftsräume; danach die Volksbank Wilster, welche das Haus 1953 modernisierte und 1969 unter Einbeziehung des links davon stehenden Gebäudes (nicht im Bild) völlig umgestalten ließ.
Dann folgt das Gebäude der Conditorei & Caffee Heinrich Egge,
dahinter die Bäckerei Johannes Starck,
der Barbier Frisier & Haarschneide-Salon von Detlef Heesch,
das Geschäftshaus Andersen.
Kürzlich wurde das Geschäftshaus Andersen nach einer längeren Zeit des Leerstandes wieder einer Nutzung zugeführt.
Das zu Beginn des Jahres 2011 ausgebrannte Cafe Egge gehörte zu den ältesten gastronomischen Betrieben in Wilster. Seit den 1950er Jahren war der Inhaber Hans Egge, von der Wilsteranern freundlich gemeint als „Hans Cremeschnitt“ bezeichnet, wie seither auch das Café eine Institution in Wilster. Das Gebäude wurde bei einem Umbau Anfang der 1970er Jahre mit dem daneben stehenden Gebäude der vormaligen Bäckerei Starck im Untergeschoß zusammengebaut. Bei dem aus praktischen Erwägungen vorgenommenen Umbau im Inneren der Gebäude wurde leider auch dem Zeitgeist entsprechend im Untergeschoß der Häuser eine Fassade geschaffen, die in unharmonischer Weise die schönen Fronten der alten Häuser zerstörte. In ihren Obergeschossen wurden die sehr schön gegliederten Fassaden der Bäckerei von Johannes Starck und des Cafés von Heinrich Egge weitgehend unverändert erhalten. Das war allemal vorteilhafter für das historische Stadtbild als der von der Volksbank Elmshorn vorgenommene Abbruch der Häuser und der nachfolgende Neubau.
Es wurde die Chance vertan, die historischen Fassaden der Häuser in geeigneter Weise wieder herzurichten. Es fehlte beim Bauherrn sowie bei Verwaltung und Rat der Stadt die Sensibilität dafür, der Innenstadt von Wilster ihr schönes altes unverwechselbares Gesicht zu erhalten. Die Versuchung, vermeintlich modern sein zu wollen, hat schon viele Städte uniform gemacht!
Wie die Wiederherstellung historischer Fassaden in sehr überzeugender Weise gelingen kann, dafür hat zuvor das Textilhaus Reese mit seinen ebenfalls am Markt stehenden Häusern ein hervorragendes und nachahmenswertes Beispiel geliefert!

Bildrechte: Carl Kuskop, Wilster

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1863 geplanter Schifffahrtskanal von St. Margarethen an der Elbe zur Lübecker Bucht

Umfassender Bericht zu einem in Vergessenheit geratenen geplanten Projekt!
1863 Planung für den Bau eines Kanal von der Elbe im Bereich der Wilstermarsch
bis Neustadt an der Neustädter Bucht (Teil der Lübecker Bucht)

Der Gedanke nach einer der Seeschifffahrt dienenden und die südliche Wilstermarsch als Kanal durchquerenden Wasserstraße wurde nicht weiter verfolgt, nachdem in der Folge des Deutsch- Dänischen Krieges von 1864 die Herzogtümer Schleswig und Holstein preußische Provinz geworden waren.
In dem vorgestellten umfangreichen Bericht sind sehr umfassend und detailliert die Planungen für ein Projekt
Holsteiner Kanal - Verbindung der Nord- mit der Ost-See
dargelegt und bewertet.
Er ist abgedruckt in der "Allgemeine Bauzeitung", Wien, Dreizigster Jahrgang 1865, Band V, Nr. 22 auf den Seiten 425 bis 454.
Verfasst ist der Bericht im Jahr 1863 von F.W.Conrad, königl. niederländischer Oberingenieur (Vorsitzender des Königlichen Ingenieur Instituts zu Delft). Dieser war vom Dänischen Minister des Innern mit der Begutachtung des von dem Ingenieur Kröhnke für den Holsteiner Kanal ausgearbeiteten Entwurf beauftragt worden. Gemeinsam mit dem Planverfasser und dem "Concessionair" Chr. Hansen führte F.W.Conrad die erforderlichen Bereisungen und Studien durch.

Anzumerken ist hier, dass zu genannter Zeit der Dänische König als Herzog von Holstein Landesherr war. Das Herzogtum Holstein war daher in Personalunion mit Dänemark verbunden, obwohl es Mitglied im Deutschen Bund war.

Bemerkenswert ist die im Bericht getroffene Feststellung, wonach die älteren Planungen aus dem Jahr 1848, welche eine Kanalausmündung bei Brunsbüttel vorsahen, als ungeeignet bezeichnet wurden.
Von den untersuchten Varianten einer Verbindung von der Elbe zur Neustädter Bucht (Ostsee) wurde als geeigneteste eine vom Ausgangspunkt St. Margarethen ausgehende Linienführung angesehen. Die Mündung der Stör wurde als weniger geeignet angesehen, da eine Verlagerung der vor Glückstadt liegenden Rhinplate befürchtet wurde.
Drei jeweils am Ausgangspunkt St. Margarethen beginnende und die südliche Wilstermarsch durchquerende Kanaltrassen wurden untersucht und bewertet. Alle drei Varianten sahen eine Kreuzung der Stör vor! Eine Präferenz wurde der südlich von Beidenfleth die Stör kreuzenden Linienführung beigemessen. Dieses jedoch unter der Voraussetzung, dass die Stör am Störort sturmflutsicher abgedämmt würde und das Oberwasser der Stör dann über den neu gebauten Kanal nach St. Margarethen und dort in die Elbe geleitet werden kann. Anderenfalls wären bei der Kreuzung von Stör und Kanal zwei zusätzliche Schleusen erforderlich geworden.
Die geplante Linienführung des Kanals erforderte dennoch die Errichtung von 7 (sieben) Schleusen, um die in seinem Verlauf vorhandenen erheblichen Geländeunterschiede zu überwinden.

Anmerkung: Der gesamte sehr umfangreiche Bericht kann in der unten aufrufbaren Datei nachgelesen werden.

Rückblick:

Schon über die Dauer eines Jahrtausends bestand das Interesse, eine schiffbare Verbindung zwischen Nordsee und Ostsee durch Schleswig-Holstein, den Südteil der Kimbrischen Halbinsel (Jütland), zu schaffen.


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1885 - Schifffahrt auf Wilsterau, Holstenau und Burger Au

1885 Hafen an der Burger Au, der alten Wolburgsau, einem Nebengewässer der Wilsterau.
Beim Blick auf vergangene und vor einem Jahrhundert und noch weiter zurück in unserer Region abgelaufene Geschehnisse wird bewußt, daß das enge Netz der größeren Gewässer unserer näheren Heimat früher die bevorzugten Verkehrswege bildete. Die uns heute so schmal und unscheinbar erscheinenden Flüsse Wilsterau, Burger Au und Holstenau erfüllten nicht nur Funktionen für die Entwässerung, sondern die von Lebensadern für Handel und Verkehr. Die Holstenau war etwa bis Schafstedt schiffbar, die Burger Au (Wolburgsau) bis in den Kuden See.
So beherbergte früher nicht nur die Stadt Wilster eine große Anzahl an Schiffern und Kahnfahrern mit jeweils eigenen Schiffen, sondern auch das am Rande der Wilstermarsch am Hang des Dithmarscher Kleve liegende Burg war bereits in den ersten Jahrzehnten nach 1800 wohl Heimat von bis zu 40 dort ansässigen Schiffern und Kahnfahrern. So nimmt es kein Wunder, daß die aus der Wilstermarsch in den Ort Burg führende Straße noch heute Hafenstraße heißt, eine weitere Straße "Am Hafen".
Wie die Wilsteraner Schiffer transportierten seinerzeit die Burger Schiffer neben allen möglichen Produkten des Bedarfs und der damaligen im Land erzeugten Waren in ganz erheblichem Umfang auch Torf als Brennmaterial nach Wilster, Glückstadt, Altona und Hamburg. Bereits um 1760 gab es Torf-Stapelplätze an Wilsterau, Holstenau und Burger Au.
So wie in Wilster auf dem Helgenland war es auch in Burg zur Gründung von kleinen leistungsfähigen Werften gekommen.
Die Abbildungen zeigen den Hafen in Burg an der Burger Au und die dort vorhanden gewesenen Werften.
Bild 1 zeigt links die von 1874 bis 1898 bestehende Werft von Heinrich Bruhn (später Hermann Bruhn), die größte Burger Werft, und rechts die 1873 gegründete Werft von Hans Fack, ab 1899 Ferdinand Fack. Letztere Werft hat sich vor allem mit Reparaturen bis nach 1905 als letzte der Werften an dem ortsnahen Standort an der Burger Au gehalten.
Die Familie Fack war in Holstein eine bekannte Schiffbauerfamilie. Hans Fack hatte offenbar zuvor in Itzehoe im Jahr 1852 eine kleine Werft gegründet und dann den Betrieb nach Wilster verlegt. Seine 5 Söhne betrieben ebenfalls Werften (Johannes ab 1876 in Wilster; Ferdinand ab 1899 die bereits 1873 gegründete Werft in Burg; Hermann in Tönning; Wilhelm in Rethwisch; Johann Heinrich von 1880 bis 1910 in Itzehoe)
Nach dem Bau des Kaiser-Wihelm-Kanals hatte sich am Kattenstieg - von dort aus war mittels Schleusen ein Aufstieg zum Kanal und an dessen jenseitigen Ufer auch wieder ein Abstieg zur Wilsterau/Holstenau möglich - die Werft von Detlef Schöning etabliert; sie bestand von 1913 bis Ende der 1920er Jahre.
Bild 2 zeigt den Helgen der Werft von Hermann Bruhn, auf dem praktisch wie am Fließband Ewer gebaut wurden.
Die Abbildungen sind die ältesten bekannten Fotografien vom Burger Hafen.

Bildrechte: Frau Grete Meyer geb. Bruhn, Rendsburg.
Die Bilder wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Herrn Rudolf Böckmann, Burg in Dithmarschen

Anmerkung: Die Wilsterau ist durch den von 1887 bis 1895 erfolgten Bau des Nord- Ostsee Kanals von ihren Quellflüssen Burger Au und Holstenau abgetrennt worden.
Eine Beschreibung der Gewässer finden wir im 1833 von Leopold v. Zedlitz-Neukirch verfaßten "Neues hydrographisches Lexikon für die deutschen Staaten". Dort heißt es u.a.:
"Die WOLBURGSAU; sie gehört zum Gebiet der WILSTER, der sie bei Bökelnburg ihr Gewässer zuführt."
Wolburgsau = Burger Au
Wilster = Wilsterau
Bökelnburg = Burg in Dithmarschen
und weiter:
"Die WILSTER im Herzogtum Holstein. Dieser Fluß entspringt in der Nähe von Hademarsch, und verstärkt durch die Mackenbeck kommt derselbe nach Großbornhövet, Kleinbornhövet, und Hohenhorn; in dieser Gegend wird die WILSTER die Sprant genannt, sie erhält den Namen WILSTER nach der bey Bökelnburg erfolgten Mündung der Wolburgsau, und nun geht sie an Achterhorn, Bordethorn, Averfleth, Goldhagen, Rumfleth, Diksdorf, zur Stadt Wilster, wo sie beim Dörfchen Kasenort in die Stör fällt."

Zur Erläuterung des Verlaufes der Flüsse sind beigefügt:
Bild 3: Kartenausschnitt aus Karte des Kreises Steinburg (undatiert, ca. 1925) gezeichnet von O. Christiansen, erschienen im Verlag: Johann Schwarck, Wilster
Bild 4: Kartenausschnitt aus der „Newe Landkarte von dem Ampte Steinborg“ 1651
Bemerkung: die Gewässer sind von mir markiert;
Wilsterau: rot
Holstenau: grün
Burger Au: blau
Es fällt auf, daß in der Beschreibung von 1833 offenbar Mackenbeck und Sprant vertauscht wurden.

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Schiffer-Gilde Die Eintracht Schifferball 1956 und 1957

1956 Schiffergilde "Die Eintracht"
Die Gilde war eine im Jahre 1861 von den Wilsteraner Schiffern gegründete Versicherung auf Gegenseitigkeit.
In jedem Jahr Ende des Winters veranstaltete die Gilde der Schiffer ihre Jahresversammlung und anschließend den Schiffer-Ball für ihre Mitglieder und Freunde.
Bei klingendem Spiel zogen zuvor die zahlreichen Mitglieder der Schiffer-Gilde mit einem Umzug durch die Straßen der Stadt Wilster. Vornweg trugen junge Schiffer die Vereinsfahne.
Am Abend des Tages fand dann der Schiffer-Ball in einem der damals noch zahlreichen Säle der Stadt statt; so 1956 im Gasthof "Zur Linde" von Peter Brandt am Kohlmarkt und 1957 im Gasthof "Holsteinisches Haus" von Johannes "Hanne" Holm an der Op de Göten.
Bild 1: 1956 Der Umzug der Schiffer in Höhe der damaligen Städtischen Sparkasse am Kohlmarkt. Uwe Jürgens trägt die Vereinsfahne, rechts neben ihm Heino Brandt. In der Reihe dahinter in der Mitte Wilsters Bürgermeister Willy Oxwang als Ehrengast, links daneben Willy Jürgens, der Ältermann der Schiffer-Gilde.
Bild 2: 1956 Einzug der Schiffer in das Festlokal "Zur Linde" am unteren Kohlmarkt. Zahlreiche Zuschauer säumen die Straße; darunter (an der Hauswand) Frau Hilda Lucht mit ihrem Sohn Reimer Lucht auf dem Arm (die spätere Schwiegermutter und der Schwager von Peter von Holdt, den Begründer dieser Heimat-Seite)
Bild 3: 1957 Die Fahnenträger (von rechts: Heino Brandt, Uwe Jürgens, Peter Grünberg) der Schiffergilde vor dem Festlokal "Holsteinischés Haus" von Hanne Holm an der Op de Göten.
Bild 4: 1956 Blick in den Festsaal. Neben dem Ältermann der Schiffer-Gilde, Willy Jürgens (sitzend fünfter von links), sitzt der damalige Wilsteraner Bürgermeister Willy Oxwang (sechster von links); rechts (der Herr mit Brille) von ihm der sehr beliebte Wilsteraner Polizist Otto Frischkorn (er hatte den Spitznamen „Fiedam“).

Bildrechte 1 - 3: nicht bekannt
Die Fotos wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Herrn Sönke Jürgens, Wilster
Bild 4: nicht bekannt

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1906 - Marktplatz Südseite - Spar- und Leihkasse

1906 Marktplatz Südseite - Spar- und Leihkasse
Das links stehende Gebäude der Wilstermarsch Spar- und Leihkasse war kurz zuvor errichtet worden in einem umwerfenden Beispiel für architektonischen Eklektizismus. Im Jahr 1953 wurde das Gebäude modernisiert und 1969 völlig umgebaut unter Einschluß des links daneben stehenden Hauses des Organisten Heesch.
Die beiden rechten Gebäude (Café von Heinrich Egge und Bäckerei von Johannes Starck) wurden Anfang der 1970er Jahre in ihren Untergeschossen miteinander verbunden und in der Folge bis 2011 vom Café Egge genutzt. Bei dem aus praktischen Erwägungen vorgenommenen Umbau im Inneren der Gebäude wurde leider auch dem Zeitgeist entsprechend im Untergeschoß der Häuser eine Fassade geschaffen, die in unharmonischer Weise die schönen Fronten der alten Häuser zerstörte. In ihren Obergeschossen blieben die sehr schön gegliederten Fassaden der Bäckerei von Johannes Starck und des Cafés von Heinrich Egge jedoch noch weitgehend unverändert erhalten.
Das zu Beginn des Jahres 2011 ausgebrannte Café Egge gehörte zu den ältesten gastronomischen Betrieben in Wilster. Danach übernahm die Volksbank Elmshorn die Gebäude, um nach deren Abbruch hier ein neues Geschäftshaus für ihre Zwecke zu errichten. Leider wurde dabei nicht die Möglichkeit genutzt, die historischen Fassaden der Häuser in geeigneter Weise wieder herzurichten. Weder Verwaltung und Rat der Stadt noch die Investorin brachten den Willen und die notwendige Sensibilität dafür auf, daß die Innenstadt von Wilster ihr schönes altes unverwechselbares Gesicht behalten konnte. Die Versuchung, vermeintlich modern sein zu wollen, hat schon zu viele andere Städte uniform gemacht!
Wie die Wiederherstellung historischer Fassaden in sehr überzeugender Weise gelingen kann, dafür hat das Textilhaus Reese mit seinen ebenfalls am Markt stehenden Häusern ein hervorragendes und überaus nachahmenswertes Beispiel geliefert!

Bildrechte: Friedrich Schlüter, Wilster

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1960 - Café Egge am Markt

1960 Café Egge am Markt.
Das Café Egge gehörte seit seiner Gründung im Jahre 1897 länger als ein Jahrhundert zu den renommierten gastronomischen Betrieben in Wilster.
In den 1960er Jahren war der Inhaber Hans Egge, von der Wilsteranern freundlich gemeint als „Hans Cremeschnitt“ bezeichnet, eine Institution in Wilster. Das Foto zeigt die Inneneinrichtung des Cafés vor etwa 50 Jahren.
Das Café befand sich seinerzeit nur in dem östlichen Teil des schmalen Hauses, der rechts daneben liegende Verkaufsraum war sehr klein. Das änderte sich nach dem Umbau im Jahre 1972, wobei das Stammhaus mit dem daneben stehenden Gebäude der vormaligen Bäckerei Starck im Untergeschoß zusammengebaut wurde und ein großzügig bemessener Verkaufsraum geschaffen werden konnte.
Leider wurde der Betrieb des Cafés nach einem in dem Gebäude im Jahre 2011 aufgetretenen Schadensfeuer eingestellt – ein Verlust für Wilster.
Sehr zu wünschen bleibt, daß die schönen Fassaden der beiden Häuser des Café Egge, die gegenwärtig in ihren oberen Bereichen noch ihr ursprüngliches Aussehen haben, auch nach einer Umnutzung oder Umgestaltung der Gebäude erhalten bleiben - der Charme des alten Wilsteraner Marktplatzes somit gewahrt wird!

Bildrechte: Heinrich Ballerstädt, Wilster

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1962 - Marktplatz - südöstliche Seite

1962 südöstliche Seite des Marktplatz.
Das zentrale Gebäude der Volksbank war um 1905 für die Wilstermarsch Spar- und Leihkasse errichtet worden in einem umwerfenden Beispiel für architektonischen Eklektizismus. Im Jahr 1953 wurde das Gebäude modernisiert und 1969 völlig umgebaut unter Einschluß des links daneben stehenden Hauses des Organisten Heesch.
Die beiden rechten Gebäude (Café Egge und Bäckerei von Johannes Starck) wurden Anfang der 1970er Jahre in ihren Untergeschossen miteinander verbunden und in der Folge bis 2011 vom Café Egge genutzt. Bei dem aus praktischen Erwägungen vorgenommenen Umbau im Inneren der Gebäude waren leider auch dem Zeitgeist entsprechend im Untergeschoß der Häuser deren Fassaden miteinander verbunden worden, was in unharmonischer Weise die schönen Fronten der alten Häuser zerstörte. In ihren Obergeschossen blieben die sehr schön gegliederten Fassaden der Bäckerei von Johannes Starck und des Café Egge jedoch noch weitgehend unverändert erhalten.
Das zu Beginn des Jahres 2011 ausgebrannte Café Egge gehörte zu den ältesten gastronomischen Betrieben in Wilster. Danach übernahm die Volksbank Elmshorn die Gebäude, um nach deren Abbruch hier ein neues Geschäftshaus für ihre Zwecke zu errichten. Leider wurde dabei nicht die Möglichkeit genutzt, die historischen Fassaden der Häuser in geeigneter Weise wieder herzurichten. Weder Verwaltung und Rat der Stadt noch die Investorin brachten den Willen und die notwendige Sensibilität dafür auf, daß die Innenstadt von Wilster ihr schönes altes unverwechselbares Gesicht behalten konnte. Die Versuchung, vermeintlich modern sein zu wollen, hat schon zu viele andere Städte uniform gemacht!
Es ist zwar sehr zu begrüßen, dass die Baulücke am Marktplatz wieder geschlossen werden konnte mit einem durchaus ansehnlichen Gebäude. Zugleich aber ist doch zu beklagen, mit welcher Chuzpe ein wirtschaftlich leistungsfähiges Kreditinstitut es bei seiner Baumaßnahme unterließ, die stadtbildprägenden erhaltungswürdigen Hausfassaden zu bewahren!

Bildrechte: vermutlich Werner Behning, Wilster
Anmerkung: Robert Friedrichs macht sich seit Jahren dadurch verdient, daß er alte Foto aus der Sammlung seines Großvaters Werner Behning als Repros alter Postkarten oder mittels des Alt-Wilster-Kalender interessierten Heimatfreunden anbietet. Wer diese oder von den Originalnegativen gezogene Fotografien erwerben möchte, den verweisen wir auf die Seite Alt-Wilster

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1955 - Kirche St. Bartholomäus, Palais Doos - Neues Rathaus, Gasthof Zur Linde

1955 Mehrbildkarte - Kirche St. Bartholomäus, Palais Doos - Neues Rathaus, Gasthof "Zur Linde"
- oben links: Gasthof "Zur Linde"; der Gasthof des Wirtes Peter Brandt war Versammlungslokal für viele Vereine und Gesellschaften.
Im Obergeschoß des Gebäudes befanden sich einige Gästezimmer und ein für 240 Personen ausgelegter Festsaal.
Der Gastwirt Peter Brandt war zugleich auch Eigner und Betreiber des örtlichen Leichenwagens; in den ersten Jahren nach 1945 war dies noch eine von Pferden gezogene Trauerkutsche, danach dann ein Kraftfahrzeug.
Langjährige Nachfolger des Gasthofes war das sehr sympathische Ehepaar Annelene und Alfred Pech, welche 1974 den "Poßfelder Hof" erwarben und den von ihnen geführten Betrieb umbenannten in „Poßfelder Hof“. 
Auf dem Gelände des abgebrochenen Anwesens des Gasthofes"Zur Linde" befindet sich heute das Verwaltungsgebäude „Amt Wilstermarsch“.
- mittig: Kirche St. Bartholomäus von der Straße Op de Göten aus gesehen.
- oben rechts: Palais Doos, welches als Neues Rathaus genutzt wurde.
- unten: Gaststube und Klubzimmer im Gasthof "Zur Linde"

Bildrechte: Walter Jappe, Lübeck

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MELPOMENE – CHRISTINA – EULE von TOLLERORT – MELPOMENE von STÖCKTE

MELPOMENE – CHRISTINA – EULE von TOLLERORT – MELPOMENE von STÖCKTE
Der letzte Fracht-Ewer auf der Wilsterau
Der eiserne Besan-Ewer MELPOMENE wurde 1895 auf der Werft von Ernst Niemand in Boizenburg (Elbe) für Rechnung des Lägerdorfer Schiffers Claus Lemburg erbaut. Mit den Abmessungen 17,93 x 4,12 x 1,31 war der 25 BRT große Ewer für die Fahrt auf dem Münsterdorfer Kanal und die dortigen Schleusen konzipiert. So wurde der auch als Seeschiff geeignete Ewer in der Folge überwiegend für den Transport von Zement aus Lägerdorf genutzt. Im Jahr 1909 erwarb der Sohn Johannes Lemburg die MELPOMENE von seinem Vater.
1926 erhielt das als reiner Segler betriebene Schiff den Heimathafen Wilster, als der Wilsteraner Schiffer Johannes Wicht es erwarb. Dieser ließ 1929 einen 12 PS starken Glühkopfmotor als Hilfsmotor einbauen, der Besan wurde abgeriggt. Bei einem Unglücksfall in Lägerdorf fand der neue Eigner den Tod, wonach dann die Witwe Maria geb. Bösch gemeinsam mit ihrem bereits zuvor den Ruhestand angetretenen Vater, Schiffer Hinrich Bösch, den Ewer weiter betrieb. Mit ihrem zweiten Ehemann, den Wilster Schiffer Emil Hasch, fuhr sie die MELPOMENE bis zum Beginn des II. Weltkrieges. Im Oktober 1938 kam es zu einer folgenschweren Havarie, als die MELPOMENE vor der Mündung der Stör während eines Sturmes auf ein Stack lief, vollschlug und sank. Der kleine Frachter konnte jedoch durch einen bewundernswerten Einsatz der Feuerwehr Wewelsfleth geborgen werden.
Während des Krieges lag die MELPOMENE in ihrem Heimathafen Wilster auf und ging erst 1947 nach der Rückkehr ihres Eigners wieder auf Fahrt. Der Schiffer Emil Hasch starb jedoch bereits 1949. Seine tatkräftige Frau Maria (Miethe) Hasch, verw. Wicht, geb. Bösch, erwarb daraufhin das Schifferpatent und führte die MELPOMENE allein über einen Zeitraum von zehn Jahren. Miethe Hasch war in dieser Funktion als Kapitänin eine ganz besondere Institution im Elbe-Revier und der Begründer (Peter J. von Holdt) dieser Heimat Seite kann sich noch gut an sie erinnern.
Im Jahr 1960 erwarb der Müllermeister Martens von der Rumflether Mühle „Aurora“ die MELPOMENE. Umgetauft auf den Namen CHRISTINA wurde der Ewer über einen Zeitraum von 15 Jahren für den Transport von Müllereiprodukten eingesetzt; er war das letzte frachtfahrende Schiff auf der Wilsterau. Geführt wurde die CHRISTINA lange Zeit von dem Wilsteraner Schiffer Heino Brandt. Bild 2 zeigt die CHRISTINA an ihrem Liegeplatz in Sichtweite der Rumflether Mühle.
1976 wurde die CHRISTINA ex MELPOMENE an einen Liebhaber alter Schiffe verkauft, der sie unter dem Namen EULE von TOLLERORT wieder in ihren ursprünglichen Zustand als Ketsch getakelter Besan-Ewer annähernd auf die Ursprungsmaße zurückbauen ließ. Gegenwärtig (2013) wird das alte Schiff als MELPOMENE von STÖCKTE im Rahmen eines sozialen Projekts als lebendiges Museumsschiff restauriert; Heimathafen Stöckte bei Winsen (Luhe). Siehe dazu mehr zu MELPOMENE
Der wieder verwendete Name MELPOMENE ist absolut passend für das alte Schiff. Melpomene „die Singende“ ist eine der neun Musen aus der griechischen Mythologie. Melpomene hat über lange Zeiträume Unglück und Leid gesehen; durch ihren Gesang transportiert sie neue Kraft in den menschlichen Geist und hilft so, den Stürmen des Lebens zu begegnen. Eine solche Geschichte hat auch der Besan-Ewer MELPOMENE.
Bild 1 Die CHRISTINA ex MELPOMENE in der Schleusenkammer am Kasenort
Bild 2 Die CHRISTINA ex MELPOMENE beim Einlaufen in die Schleuse Kasenort
Bild 3 Die CHRISTINA ex MELPOMENE bei der Rumflether Mühle
Bild 4 die gleichnamige Galeasse Melpomene des Burger Schiffers H.F. Meyburg

Es gab in der Region ein weiteres Frachtschiff mit dem Namen MELPOMENE. Dieses war die in Bild 4 abgebildete geleichnamige Galeasse; sie war 1912 erbaut worden für den Schiffer H.F. Meyburg aus Burg in Dithmarschen. Dieses Schiff war wesentlich größer und hatte auch ein ganz anderes Heck. Meyburg liess sich 1938 in Beidenfleth ein neues Schiff bauen, welches ebenfalls wieder den Namen MELPOMENE bekam. Sein altes Schiff verkaufte er an Kapitän Theodor Behrmann aus Krautsand, der seine Neuerwerbung in TELSE INGE umbenannte.
1964 wurde das Schiff abgewrackt.

Bildrechte:
Bild 1 nicht bekannt
Bild 2 Heino Looft, Wilster
Bild 3 Cramers Kunstanstalt KG., Dortmund
Bild 4 nicht bekannt; es wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Rudolf Böckmann, Burg / Dithmarschen
Die Informationen zur Burger MELPOMENE stammen von Herrn Andre Konietzko, Elmshorn

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1922 - Altes Rathaus - Saal im Obergeschoß

1922 Saal im Obergeschoß im Alten Rathaus
In dem 1585 im Stil der Renaissance errichteten repräsentativen Alten Rathaus fanden im Zeitraum der Aufnahme (1922) in dem großen Saal im Obergeschoß des Gebäudes die Sitzungen der Ratsversammlung der Stadt Wilster statt.
Hier tagte in früherer Zeit auch Hein von Holten (geboren 24.03.1694, gestorben 06.08.1785), der von 11.03.1760 bis 06.08.1785 das Amt des Bürgermeisters von Wilster ausübte.
Die Tür links führt zur Gerichtsstube.

Bildrechte: Urheberrecht ist nicht verzeichnet; mit Sicherheit aber wohl Werner Behning, Wilster, von dem ich den Abzug erhielt

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1906 - Marktplatz Südseite b (SF)

1906 Marktplatz Südseite
Das in einem umwerfenden Beispiel für architektonischen Eklektizismus kurz zuvor errichtete Gebäude der Wilstermarsch Spar- und Leihkasse wurde 1953 modernisiert und 1969 völlig umgebaut unter Einschluß des links daneben stehenden Hauses des Organisten Heesch.
Die beiden rechten Gebäude (Café Egge und Bäckerei Starck) wurden lange Zeit vom Café Egge genutzt. Das zu Beginn des Jahres 2011 ausgebrannte Café Egge gehörte zu den ältesten gastronomischen Betrieben in Wilster. Die Gebäude wurden bei einem Umbau Anfang der 1970er Jahre miteinander verbunden. Bei dem aus praktischen Erwägungen vorgenommenen Umbau im Inneren der Gebäude wurde leider auch dem Zeitgeist entsprechend im Untergeschoß der Häuser eine Fassade geschaffen, die in unharmonischer Weise die schönen Fronten der alten Häuser zerstörte. Bis zuletzt aber waren die Obergeschosse der sehr schön gegliederten Fassaden der Bäckerei von Johannes Starck und des Cafés von Heinrich Egge weitgehend unverändert erhalten. Leider fielen beide Fassaden dem an ihrer Stelle errichteten Neubau der Volksbank Elmshorn zum Opfer.
Es ist sehr zu bedauern, dass die Chance nicht genutzt wurde, die historischen Fassaden der Häuser in geeigneter Weise wieder herzurichten. Verwaltung und Rat der Stadt wären gefordert gewesen, ihren Einfluß geltend zu machen und die Investorin entsprechend zu sensibilisieren.
Offenbar wird unzureichend Wert darauf gelegt, daß die Innenstadt von Wilster ihr schönes altes unverwechselbares Gesicht behält. Die Versuchung, vermeintlich modern sein zu wollen, hat schon zu viele andere Städte uniform gemacht!

Wie die Wiederherstellung historischer Fassaden in sehr überzeugender Weise gelingen kann, dafür hat das Textilhaus Reese mit seinen ebenfalls am Markt stehenden Häusern ein hervorragendes und nachahmenswertes Beispiel geliefert!

Bildrechte: Photogr. Verlag Fr. Schlüter, Wilster
Anmerkung: Die in ihrer Aufmachung gegenüber der bereits vorgestellten Ansichtskarte leicht veränderte Variante befindet sich in der Sammlung Udo Urban, Wilster

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1959 - Abordnungen der Bürger-Schützen-Gilde Wilster bei der St. Vitus Gilde in Hademarschen

1959 Abordnung der Bürger-Schützen-Gilde (Bürgergilde) Wilster in Hanerau-Hademarschen
Zur St. Vitus Gilde in Hanerau-Hademarschen bestanden in der Vergangenheit gute Kontakte, weshalb mehrfach eine Abordnung der Bürger-Schützen-Gilde Wilster auch an deren Fest-Veranstaltung teilnahm.
Bild 1: Hans Schlüter, Conrad Ramm und Hans Egge marschieren hinter den Wilsteraner Fahnenschwenkern (1956)
Bild 2: Die Wilsteraner Fahnenschwenker Uwe Goldmann, Heinz-Theodor Maaß und Albert Tiedemann zeigen ihre Kunst vor dem damaligen Feldhusens Hotel in Hademarschen (1956)
Bild 3: Mit Gastgebern haben sich (obere Reihe) aufgestellt: Albert Tiedemann (links), Hans Egge (zweiter von links), Hans Schlüter (dritter von rechts) und Hans Behrens (zweiter von rechts)(1958)
Bild 4: 325jährige Stiftungsfest der St. Vitus Gilde in Hanerau-Hademarschen (1959)
Dabei waren aus Wilster - soweit erkannt
stehend: Richard Huusmann (links), Wilhelm Holler (dritter von links), Hans Schlüter (sechster von links), Fahnenschwenker Albert Tiedemann (neunter von links)
sitzend mit weißer Hose: Hans Egge

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1957 - Café Egge am Markt

ca. 1957 Das Café Egge am Markt 20
Das bereits in der vierten Generation betriebene Café Egge ist nicht nur für Besucher der Stadt Wilster eine ganz besondere Adresse.
Direkt gegenüber der St. Bartholomäus Kirche gelegen lockt das Café bereits seit mehr als 100 Jahren mit seinem meisterlich von Konditor Hand gefertigten besonderen Kuchen-Angebot ganz besonderer Qualität.
Nachdem es in dem Betrieb am 08.02.2011 zu einem großen Schadenfeuer kam - die Backstube blieb erhalten - wurde das Café eingestellt und der Betrieb zum Jahresende 2011 völlig beendet; die Gebäude wurden an die mit einer Filiale benachbarte Volksbank Elmshorn verkauft, welche für ihre Zwecke einen Neubau errichtete.
Es wurde nicht die Chance genutzt, die historischen Fassaden der Häuser des Café Egge in geeigneter Weise wieder herzurichten. Es fehlte an der Sensibilität, der Innenstadt von Wilster ihr schönes altes unverwechselbares Gesicht zu erhalten. Die Versuchung, vermeintlich modern sein zu wollen, hat viele Städte uniform gemacht!

Bildrechte: Heinrich Ballerstädt, Wilster

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1914 - Café Egge am Markt

1914 Café Egge am Markt
Das Cafe Egge am Markt gehört heute zu den ältesten gastronomischen Betrieben in Wilster. In den 1960er Jahren war der Inhaber Hans Egge,
von der Wilsteranern freundlich gemeint als „Hans Cremeschnitt“ bezeichnet, eine Institution in Wilster.
Das Foto zeigt die Inneneinrichtung des Cafés vor knapp einhundert Jahren. Das Café befand sich seinerzeit nur in dem östlichen Teil des schmalen Hauses, der rechts daneben liegende Verkaufsraum war sehr klein.

Bildrechte: Aufnahme und Verlag v. L. Behning, Wilster

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